Gedanken bei einer Begebenheit
Vergnuge dich, mein Sinn, und lab dein Schicksal walten,
Es weib, worauf du warten solt:
Das wahre Gluck hat doch verschiedene Gestalten
Und kleidet sich nicht nur in Gold.
Dein Geist wurkt ja noch frei in ungekrankten Gliedern,
Du hast noch Haus und Vaterland:
Woruber klagst du denn? nur Stolz schamt sich im niedern
Und Uebermuth im Mittelstand.
Was hulfe dich zuletzt der Umgang jener Weisen,
Die unerblasst zum Tode gehn?
Sollst du Bestandigkeit in fremdem Beispiel preisen,
In deinem dir entgegen stehn?
Nein, bettle wer da will des Gluckes eitle Gaben,
Im Wunsche grob, klein im Genub;
Von mir soll das Geschick nur diese Bitte haben:
Gleich fern von Noth und Ueberflub!
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