Kindheit
Es ware gut viel nachzudenken,
um von so Verlornem etwas auszusagen,
von jenen langen Kindheits-Nachmittagen,
die so nie wiederkamen – und warum?
Noch mahnt es uns: vielleicht in einem Regnen,
aber wir wissen nicht mehr was das soll;
nie wieder war das Leben von Begegnen,
von Wiedersehn und Weitergehn so voll
wie damals, da uns nichts geschah als nur
was einem Ding geschieht und einem Tiere:
da lebten wir, wie Menschliches, das Ihre
und wurden bis zum Rande voll Figur.
Und wurden so vereinsamt wie ein Hirt
und so mit groben Fernen uberladen
und wie von weit berufen und beruhrt
und langsam wie ein langer neuer Faden
in jene Bilder-Folgen eingefuhrt,
in welchen nun zu dauern uns verwirrt.
(3 votes, average: 5,00 out of 5)
Related posts:
- Der Tod der Geliebten Er wubte nur vom Tod was alle wissen: dab er uns nimmt und in das Stumme stobt. Als aber sie, […]...
- Kindheit Voll Fruchten der Hollunder; ruhig wohnte die Kindheit In blauer Hohle. Über vergangenen Pfad, Wo nun braunlich das wilde Gras […]...
- Aus der Kindheit “Ja, das Katzchen hat gestohlen, und das Katzchen wird ertrankt. Nachbars Peter sollst du holen, dab er es im Teich […]...
- Punschlied Und wenn die Welt voll Teufel war’, Wir wurden sie besiegen! Wir wurden sie beim langen Schweif Und bei den […]...
- Danksagung Die sommerwiese durrt von arger flamme. Auf einem uferpfad zertretnen klees Sah ich mein haupt umwirrt von zahem schlamme Im […]...
- Die Tanzerin Wally Sie wandelt an den Nachmittagen Durch ihrer Gartengange grune Heiligensagen Von frommer Dammerung ins Himmelreich getragen. Die Bibelfrauen: ihre Feen… […]...
- An die Schonheit So sind wir deinen Wundern nachgegangen wie Kinder – die vom Sonnenleuchten trunken- ein Lacheln um den Mund – voll […]...
- Die Bauern Vorm Fenster tonendes Grun uns Rot. Im schwarzverraucherten, niederen Saal Sitzen die Knechte und Magde beim Mahl; Und sie schenken […]...
- Denn, Herr, die groben Stadte sind Denn, Herr, die groben Stadte sind Verlorene und Aufgeloste; wie Flucht vor Flammen ist die grobte, – und ist kein […]...
- Allerseelen An Karl Hauer Die Mannlein, Weiblein, traurige Gesellen, Sie streuen heute Blumen blau und rot Auf ihre Grufte, die sich […]...
- Fragst du Fragst du, wie Gott, das Wort, in einer Seele wohne, so wisse: wie das Licht der Sonnen in der Welt […]...
- Orientalisches Potpourri Gestern Nachmittag, meine braune Geliebte, die du nach Ruhm begehrst vor allen Frauen deines Volkes, sab ich in einem Treibhaus, […]...
- Der Nebelstadte winzige Wintersonne Der Nebelstadte Winzige Wintersonne Leuchtet mir mitten ins glaserne Herz. Das ist voll vertrockneter Blumen Gleich einem gestorbenen Garten. Alles, […]...
- Exil Nur was sie zu ihrem Unterhalt brauchen Nehmen sie von der fremden Umgebung. Sparsam Geben sie die Erinnerung aus. Sie […]...
- Bali-Tempel Im alten Tempelhof, der grau ist und verlassen, Da bluhn allein vielarmig Frangipanibaume Und halten ihre Bluten hoch, die weltentruckten, […]...
- Unsern Dichtern Geht nach dem Morgenland; vernehmt die Weisen, die einst zum Saitenspiele dort erklungen. Sie sollten Gott, den Einzigen, nur preisen […]...
- Absolution Bin der Liebsten nachgeschlichen Durch die dunkle Kirchenpforte. War sonst selten, ach recht selten An dem dustren, heilgen Orte. Im […]...
- Die Vorstadt In ihrem Viertel, in dem Gassenkot, Wo sich der grobe Mond durch Dunste drangt, Und sinkend an dem niedern Himmel […]...
- Der Affe I Er zittert oben hoch auf dem Kamel In einem roten Rock auf seinem Brette. Er klettert schnell herab auf […]...
- Die feindliche Erde Der Eiter der Erde lag in den Hausern. Unter hellen Lichtern saben schmatzende Jobber. In Nebenzimmern ragten gelangweilt lange schwarze […]...
- In der Ferne Was kann mich von ihr trennen, mir ihre Nah’ entziehn? Mein Geist flieht aus der Ferne, verlangend zu ihr hin. […]...
- Herbst Gartner, lab die Blatter liegen, Die jetzt uber die Erde rollen Und die mude von der Reise Sich zur Ruhe […]...
- Meeresstille Ich seh von des Schiffes Rande Tief in die Flut hinein: Gebirge und grune Lande Und Trummer im falben Schein […]...
- U stop Wawelu U stop Wawelu miał ojciec pracownię, wielką izbę białą wysklepioną, zyjącą figur zmarłych wielkich tłumem; tam chłopiec mały chodziłem, co […]...
- Erwartung Auf Turm und Tor und Mauerkranz, auf rauschende, dunkle Tannen fallt Flammenschein und Lichtertanz von Fackeln und aus Pfannen. Ein […]...
- Nachahmung der englischen Cross-Readings Gestern disputierte unter dem Vorsitz des Herrn Leibmedicus – ein Hengstfullen mit einem weiben Pless vor dem Kopf. Es wird […]...
- Unaussprechlich Die Nachtigall in den Kampf sich gab Mit der Lerche, der schwebenden Stimme, Dab ihre Reize besangen sie Und all […]...
- Junge Pferde Wer die bluhenden Wiesen kennt Und die hingetragene Herde, Die, das Maul am Winde, rennt: Junge Pferde! Junge Pferde! Über […]...
- In dem Haub, spricht man, stehts nicht wol Sonett In dem Haub, spricht man, stehts nicht wol Vnd mub gewib was bob gemanen, Wann die Henn kraht vber […]...
- Der Fuchs und die andern Thiere Ein Konig sagte in Indien eine allgemeine Jagd an. Man machte Anstalt, einen ganzen Wald mit Tuchern und Federn zu […]...
- Die Messe Bei dreier Kerzen mildem Lichte Die Leiche schlaft. Und hohe Monche gehen Um sie herum, und legen ihre Finger Manchmal […]...
- Das Lied Es fuhr ein knecht hinaus zum wald Sein bart war noch nicht fluck Er lief sich irr im wunderwald Er […]...
- Erfahrung Ich kann so gut verstehen, die ungetreuen Frauen, So gut, mir ist, als konnt ich in ihre Seelen schauen. Ich […]...
- Der krank Esel In der Hohnweis Wolfran Ein Esel lag darnieder In einem Wald sehr krank. Ein Wolf der stellt sich bieder, Nahm fur ihn seinen Gang, […]...
- Das Dunkel griff uns um den Leib Die Nacht am Fub des Berges stand, Jed’ Blatt ward eine dunkle Hand, Der Weg uns unter den Fuben schwand. […]...
- An Hugo Wolf Erinnerst du dich der Tage: Hinter dir saben Conrad, der Hune, und ich. Du sangst uns Deine 53, Drei-und-funf-zig! Morike-Lieder […]...
- Tiefe Gefahr Wie bewegte Himmelreiche suchten mich die klaren Quellen deiner Blicke aufzuhellen. Und mir tauchte aus den Wellen meine Unschuld auf: […]...
- Fruhling und Schicksal Das Fest ist aus. Ich bringe dich nach Hause. Wie dunkel ist der Himmel. Seine Sterne, Verschleiert, scheinen stumpf und […]...
- An den Schlaf Gott der Traume! Freund der Nacht! Stifter sanfter Freuden! Der den Schafer glucklich macht, Wann ihn Fursten neiden! Holder Morpheus! […]...
- An die Freude Kind des Himmels, Freude, komm’! Komm’ herab aus deinem Himmel, Komm’ herab, wie Engel fromm, Komm’ herab in’s Erdgetummel! Ach, […]...