Einsamkeit
Die Einsamkeit ist wie ein Regen.
Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen:
von Ebenen, die fern sind und entlegen,
geht sie zum Himmel, der sie immer hat.
Und erst vom Himmel fallt sie auf die Stadt.
Regnet hernieder in den Zwitterstunden,
wenn sie nach Morgen wenden alle Gassen
und wenn die Leiber, welche nichts gefunden,
enttauscht und traurig von einander lassen;
und wenn die Menschen, die einander hassen,
in einem Bett zusammen schlafen mussen:
dann geht die Einsamkeit mit den Flussen….
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Related posts:
- Das Buch der Bilder. Einsamkeit Die Einsamkeit ist wie ein Regen. Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen; von Ebenen, die fern sind und entlegen, […]...
- In der Einsamkeit Fernab fallt wie fortwandelnder Sturme Sausen Hin verworrener Larm der Riesenweltstadt, Und in’s Ohr nur tont mir selten Noch ein […]...
- Das Buch der Bilder. Die Engel Sie haben alle mude Munde und helle Seelen ohne Saum. Und eine Sehnsucht (wie nach Sunde) geht ihnen manchmal durch […]...
- Des Kindes Seligkeit Ich schlafe ein an meiner Mutter Brust; o welche Wonne, welche selge Lust! Die Mutter ist so fromm; sie ist […]...
- Der Himmel auf Erden Vom Himmel geht ein Segen aus wie hier vom lieben Vaterhaus, in dem der Vater nie vergibt, dab er des […]...
- Amor ein Werber Amor wirbt, ich seh’ ihn werben: Wie so freundlich, wie geschaftig Dringt er sich in alle Haufen! Doch er ist […]...
- Das Gespenst Wie weib der Sommer ist! Wie Menschenlachen, Das alle Tage in der Stadt verschwenden. Hauserspaliere wachsen hoch zu Wanden Und […]...
- Des kleinen Friedrichs Geburtstag Es war einmal, ihr Leutchen, Ein Knablein jung und zart, Hieb Friedrich, war daneben Recht gut von Sinnesart. War freundlich […]...
- Zwei Wandrer Ein Stummer zieht durch die Lande, Gott hat ihm ein Wort vertraut, Das kann er nicht ergrunden, Nur einem darf […]...
- Erdenleid Siehst du das Leid der Erde an deinem Lager stehn, so denke nicht, es werde schon morgen wieder gehn. Es […]...
- Die Geizigen Du hast deine Lust am Geld/ An den Thalern und Ducaten Welche hoch acht alle Welt/ Welche mir und dir […]...
- Das Buch der Bilder. Aus einem April Wieder duftet der Wald. Es heben die schwebenden Lerchen mit sich den Himmel empor, der unseren Schultern schwer war; zwar […]...
- Signal Die Trommel stapft Das Horn wachst auf Und Sterben stemmt Das Haupt durch flattre Sterben Straubt Gehen Gehen Strauben Geht […]...
- Auf grunem Rasen Fruhsonne geht im Blauen, wie eine goldene Fee, Will uber die Schultern der Baume schauen. Die Schmetterlinge jagen sich uber […]...
- Das Mahrchen vom Reichthum und der Noth ‘S war einmal Bruder und Schwester: Der Reichthum und die Noth; Er schwelgte in tausend Genuben, Sie hatte kaum trocken […]...
- Auch du hast es einmal erlebt Auch du hast es einmal erlebt, ich weib: Der Tag ermattete in armen Gassen, und seine Liebe wurde zweifelnd leis […]...
- Beguinage I Das hohe Tor scheint keine einzuhalten, die Brucke geht gleich gerne hin und her, und doch sind sicher alle […]...
- Ohne Dank Selige Sonne! Du darfst spenden Blumenkindern warmes Licht; Und die Blumen alle wenden Fromm empor ihr Angesicht. Aber ich bin […]...
- Ach nun seht doch den Heym Ach nun seht doch den Heym, wie er schreitet mit wankendem Schritte Nur begleitet vom Wind, dem gewaltigen Herrscher der […]...
- Verschwendung und Geitz Die Sonn ist albereit von uns hinweg gewichen; Es ist im Westen schon, das Abend-Roth verblichen. Die Nacht hat jez […]...
- Der Aufbruch Die Rast – Kleine Stadt Die vielen kleinen Gassen, die die langgestreckte Hauptstrabe uberqueren, Laufen alle ins Grune. Überall fangt Land an. Überall stromt Himmel […]...
- Brief aus Russland Man wird tierisch. Das macht die eisenhaltige/Luft. Aber das faltige/ Herz fuhlt manchmal noch lyrisch. Ein Stahlhelm im Morgensonnenschimmer/Ein Buchfink […]...
- An einen Freund Du, der so lang im Herzen mich geborgen Mit allen meinen gramlichen Gebrechen, Mit meinen hastig immer neuen Schwachen, Mit […]...
- Das Buch der Bilder. Die Blinde DER FREMDE: Du bist nicht bang, davon zu sprechen? DIE BLINDE: Nein. Es ist so ferne. Das war eine andre. […]...
- Unsere Toten Nebel filtert um die Felderrunden, um die brachen, Und von Nebeln wird das Fenster grau umwunden. Die sonst nur in […]...
- An Alexander Gottlieb Baumgarten Lehrer, der mit Licht und Leben Und mit freundlichen Beweisen Tugend, Witz und Wahrheit stiftet, O, wie stark sind deine […]...
- Reise ins Elend Wie aber schmerzt die Menscheneinsamkeit, wenn Landschaften mit gleichem Leid wie du sich von dir wenden und in sich selbst […]...
- Nova Apocalypsis Endchrist endchrist du wurdest zum spott Statt deiner kommt der fliegengott. Larven aus faulenden hirnen gekrochen Sind nun ins leben […]...
- Kindertodtenlieder #2 Schoner ist es wol im Himmel, Und ich mochte dort bei dir seyn; Aber wenn der Lenz herabkommt, Hier dann […]...
- Ich lieb meinen Engel lange nicht los Ich lieb meinen Engel lange nicht los, und er verarmte mir in den Armen und wurde klein, und ich wurde […]...
- Fragment einer Satire Verschwendung und Geitz Die Sonn ist albereit von uns hinweg gewichen; Es ist im Westen schon, das Abend-Roth verblichen. Die […]...
- Gott und Alles An meinem Gott ich hange, Ihn halt’ ich, der mich halt. Nach nichts mich sonst verlange! Ist Alles schnode Welt. […]...
- Vorstadtlerche “Bist du in dunkler Nacht, wenn Alle du verlassen, Geschritten schon durch einer Weltstadt wirre Gassen? … Du schreitest lassig […]...
- Abschied an den Leser Wenn du von allem dem, was diese Blatter fullt, Mein Leser, nichts des Dankes wert gefunden: So sei mir wenigstens […]...
- Die Trane Wie ihre lieben Augen Heut’so verweinet sind! Wer konnte dich betruben, Du liebes, subes Kind! Magst lachen oder weinen, Wie […]...
- Herbst Die Blatter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Garten; sie fallen mit verneinender Gebarde. Und […]...
- Das frohliche Leben Wenn ich auf die Wiese komme, Wenn ich auf dem Felde jetzt, Bin ich noch der Zahme, Fromme, Wie von […]...
- Lied Oft, wenn wir lang im Dunkel schweifen Durch eine tiefverhullte Nacht, Dann werden uns die Purpurstreifen Aurorens plotzlich angefacht. Verzweifle […]...
- Die Vorstadt In ihrem Viertel, in dem Gassenkot, Wo sich der grobe Mond durch Dunste drangt, Und sinkend an dem niedern Himmel […]...
- Spaziergang Ich ging durch nachtige Gassen Bis zum verstaubten Rand Der groben Stadt. Da kam ich An eine Bretterwand Auf einem […]...