Meine Judin
Du junge Judin, braune Judith, kostliche
Frucht der Erkenntnis, weiber Blutenfall:
Aus Kleidern steigst du nackt, ein All ins All,
Mit deinen Brusten, Mythenfrau, du ostliche.
Steige vom Sockel, Venus, aus zerballter
Wasche, Jungweib! Wie Morgensonne blitzt
Dein Bauch – und in der Schenkel Schatten sitzt
Wie Bluten saugend, fest, ein schwarzer Falter.
Und Schwarzes fallt aus den gelosten Schleifen
In den konkaven Nacken, wie Geruch.
Und die zu groben, graden Zahne blecken,
Als ob sie schon in Mannerkussen staken.
Der Blick hangt glanzend uber dem Versuch,
Die Lippen uber das Gebib zu streifen.
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