Українська та зарубіжна поезія

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Der Maskenball

Wirres Durcheinanderwallen
In den lichten Saulenhallen.
Der Trommeten hell Gedrohne
Und der Geigen tolle Lieder
Sturzen vom Geruste nieder
Als ein Wildbach froher Tone;
Von dem Strome leicht bezwungen
Wird der Gaste bunte Menge,
Wird vom seligen Gedrange
Rascher Tanze schnell verschlungen.
Blumen und Orangenbaume
Bluhen, duften rings im Saale,
Mahnen, holde Fruhlingstraume,
Mich an ferne Blutentale,
Wecken mit dem stillen Grub
Mir ein banges Hinverlangen,
Hauchen ihren leisen Kub
Schonen Madchen an die Wangen.
Doch den Frohen, Ruhelosen
Weht nicht Sehnsucht in dem Hauche,
Sind ja selber junge Rosen,
Die entflogen ihrem Strauche,
Flatternd in geliebten Tanzen,
Dem Gewinde bald entbunden,
Bald zu anmutvollen Kranzen
Von der Freude frisch gewunden;
Konnen sinnend nicht verweilen,
Mussen im Vergnugen eilen,
Denn des Welkens Klage naht.
Nie zu suhnender Verrat
An der Blute Augenblicken
Ware jede trube Saumnis. –

Seht, da schwebt mit trautem Nicken,
Ein sub neckendes Geheimnis,
Eine holde Maske her.
Ach, wer bist du? sage, wer? –
Lind und weich von heller Seide
Ist dein schlanker Leib umfangen,
Und vom amarantnen Kleide
Leicht und luftig uberhangen,
Und du strahlst im Glanz des Goldes,
Polenmadchen! wunderholdes!
Schalkhaft kuhn dein Kappchen sitzt,
Trotzend auf so schone Stelle;
Wie der Demantstern dir blitzt
Aus der Nacht der Lockenwelle!
Wie die Perlen dich umschmiegen,
Die dir froh am Halse liegen!
Deine Reize still zu ehren,
Haben sie sich dort vereinet;
Hat ein Gott dir Freudenzahren
An den schonen Hals geweinet? –
Doch betracht ich dich genauer,
Weib ich nicht, wie mir geschieht,
Ruhrst du mir das Herz zur Trauer,
Und die heitre Deutung flieht.
Madchen, willst du in Symbolen:
Weibem Nacken, Perlenschnuren,
Uns das Trauerlos der Polen
Mahnend vor die Seele fuhren?
Zeigen uns im schonen Bilde
Tranenvolle Schneegefilde?
Ja, du kamst in dieses Haus,
Leise strafend uns zu tragen
In den schmerzvergebnen Braus
Polens Gluck aus alten Tagen,
Dab wir seinen Fall bedenken
Und in Wehmut uns versenken. –
Abgewendet nun mit Schweigen,
Schwindest du im dichten Reigen,
Wie Polonias Herrlichkeit
Schwand im wilden Tanz der Zeit! –

Masken kommen, immer neue,
Hier ein Ritter mit der Dame,
Spricht von seinem Liebesgrame
Und gelobt ihr seine Treue.

Dort im harenen Gewande,
Mit Sandal und Muschelhut,
Wie entruckt in ferne Lande,
Über Berg’ und Meeresflut –
Steht ein Pilger: seine Traume
Sauseln ihm wie Palmenbaume,
Zaubern ihn zum heilgen Grabe,
Seines Glaubens liebster Habe. –
Seid willkommen mir, Matrosen!
Nehmt mich auf in eurem Schiffe!
Frisch hinaus ins Meerestosen,
Durch die flutbeschaumten Riffe!
Ha! schon seh ich Mowen ziehn,
Wetterwolken seh ich jagen,
Und die Sturme hor ich schlagen;
Sube Heimat, fahre hin!
Nach der Freiheit Paradiesen
Nehmen wir den raschen Zug,
Wo in heilgen Waldverliesen
Kein Tyrann sich Throne schlug.
Weihend mich mit stillem Beten,
Will den Urwald ich betreten,
Wandern will ich durch die Hallen,
Wo die Schauer Gottes wallen;
Wo in wunderbarer Pracht
Himmelwarts die Baume dringen,
Brausend um die keusche Nacht
Ihre Riesenarme schlingen.
Dort will ich fur meinen Kummer
Finden den ersehnten Schlummer;
Will vom Schicksal Kunde werben,
Dab es mir mag anvertrauen
In der Walder tiefem Grauen,
Warum Polen mubte sterben.
Und der Antwort will ich lauschen
In der Vogel Melodeien,
In des Raubtiers wildem Schreien
Und im Niagararauschen.

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Der Maskenball - NIKOLAUS LENAU