Українська та зарубіжна поезія

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Herr Oluf

Herr Oluf reitet spat und weit,
Zu bieten auf seine Hochzeitleut’.
Du tanzen die Elfen auf grunem Strand,
Erlkonigs Tochter reicht ihm die Hand:
“Willkommen, Herr Oluf, komm tanzen mit mir,
Zwei goldene Sporen schenke ich dir.”

“Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag,
Denn morgen is mein Hochzeittag.”
“Tritt naher, Herr Oluf, komm tanzen mit mir,
Ein Hemd von Seiden schenke ich dir,
Ein Hemd von Seiden so weib und fein,
Meine Mutter bleicht’s mit Mondenschein!”

“Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag,
Denn morgen ist mein Hochzeittag.”
“Tritt naher, Herr Oluf, komm tanzen mit mir,
Einen Haufen Goldes schenke ich dir.”
“Einen Haufen Goldes nahme ich wohl,
Doch tanzen ich nicht darf noch soll.”

“Und willst du, Herr Oluf, nicht tanzen mit mir,
Soll Seuch’ und Krankheit folgen dir!”
Sie tat ihm geben einen Schlag aufs Herz,
Sein Lebtag fuhlt’ er nicht solchen Schmerz.
Drauf tat sie ihn heben auf sein Pferd:
“Reit’ heim zu deinem Fraulein wert!”

Und als er kam vor Hauses Tur,
Seine Mutter zitternd stand dafur:
“Sag an, mein Sohn, und sag mir gleich,
Wovon du bist so blab und bleich?”
“Und sollt ich nicht sein blab und bleich?
Ich kam in Erlenkonigs Reich.”

“Sag an, mein Sohn, so lieb und traut,
Was soll ich sagen deiner Braut?”
“Sagt ihr, ich ritt in den Wald zur Stund,
Zu proben allda mein Rob und Hund.”
Fruh Morgens als der Tag kaum war,
Da kam die Braut mit der Hochzeitschar.

Sie schenkten Met, sie schenkten Wein:
“Wo ist Herr Oluf, der Brautigam mein?”
“Herr Oluf ritt in den Wald zur Stund,
Zu proben allda sein Rob und Hund.”
Die Braut hob auf den Scharlach rot,
Da lag Herr Oluf und war tot.

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Herr Oluf - JOHANN GOTTFRIED HERDER