An die Freude (II)
Freude, Gottin edler Herzen!
Hore mich.
Lab die Lieder, die hier schallen,
Dich vergrobern, dir gefallen:
Was hier tonet, tont durch dich.
Muntre Schwester suber Liebe!
Himmelskind!
Kraft der Seelen! Halbes Leben!
Ach! was kann das Gluck uns geben,
Wenn man dich nicht auch gewinnt?
Stumme Huter todter Schatze
Sind nur reich.
Dem, der keinen Schatz bewachet,
Sinnreich scherzt und singt und lachet,
Ist kein karger Konig gleich.
Gib den Kennern, die dich ehren,
Neuen Muth,
Neuen Scherz den regen Zungen,
Neue Fertigkeit den Jungen,
Und den Alten neues Blut.
Du erheiterst, holde Freude!
Die Vernunft.
Flieh’, auf ewig, die Gesichter
Aller finstern Splitterrichter
Und die ganze Heuchlerzunft!
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