Der Aufbruch Die Flucht – Trube Stunde
Im sinkenden Abend, wenn die Fischer in den Meerhafen ihre Kahne rusten,
In der austreibenden Flut, die braunen Masten zitternd vor dem Wind –
Seele, wirfst du zitternd dich ins Segel, gierig nach entlegnen Kusten,
Dahin die Wunder deiner Nachte dir entglitten sind?
Oder bist du so wehrlos deiner Sterne Zwang verfallen,
Dab dich ein irrer Wille nur ins Ferne, Uferlose drangt –
Auf wilden Wassern schweifend, wenn die Sturme sich in deines Schiffes Rippen krallen,
Und Nacht und Wolke endlos graues Meer und grauen Himmel mengt?
Und wutest du im Dunkel gegen dein Geliebtes und erwachst mit stromend tiefen Wunden,
Das Auge matt, dein Blut verbrannt und deiner Sehnsucht Schwingen leer,
Und siehst, mit stierem Blick, und unbewegt an deines Schicksals Mast gebunden
Den Morgen glanzlos schauern uberm Meer?
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