Dammerung in der Stadt
Der Abend spricht mit lindem Schmeichelwort die Gassen
In Schlummer und der Sube alter Wiegenlieder,
Die Dammerung hat breit mit hullendem Gefieder
Ein Riesenvogel sich auf blaue Firste hingelassen.
Nun hat das Dunkel von den Fenstern allen Glanz gerissen,
Die eben noch bestromt wie veilchenfarbne Spiegel standen,
Die Hauser sind im Grau, durch das die ersten Lichter branden
Wie Rumpfe grober Schiffe, die im Meer die Nachtsignale hissen.
In spaten Himmel tauchen Turme zart und ohne Schwere,
Die Ufer hutend, die im Schob der kuhlen Schatten schlafen,
Nun schwimmt die Nacht auf dunkel starrender Galeere
Mit schwarzem Segel lautlos in den lichtgepflugten Hafen.
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