Bruder Liederlich
Die Feder am Strohhut in Spiel und Gefahren,
Halli.
Nie lernt’ ich im Leben fasten, noch sparen,
Hallo.
Der Dirne lab ich die Wege nicht frei,
Wo Manner sich raufen, da bin ich dabei,
Und wo sie saufen, da sauf ich fur drei.
Halli und Hallo.
Verdammt, es blieb mir ein Madchen hangen,
Halli.
Ich kann sie mir nicht aus dem Herzen zwangen,
Hallo.
Ich glaube, sie war erst sechzehn Jahr,
Trug rote Bander im schwarzen Haar
Und plauderte wie der lustigste Star.
Halli und Hallo.
Was hatte das Madel zwei frische Backen,
Halli.
Krach, konnten die Zahne die Haselnub knacken,
Hallo.
Sie hat mir das Zimmer mit Blumen geschmuckt,
Die wir auf heimlichen Wegen gepfluckt;
Wie hab ich dafur ans Herz sie gedruckt!
Halli und Hallo.
Ich schenkt ihr ein Kleidchen von gelber Seiden,
Halli.
Sie sagte, sie mocht mich unsaglich gern leiden,
Hallo.
Und als ich die Taschen ihr vollgesteckt
Mit Pralines, Feigen und feinem Konfekt,
Da hat sie von morgens bis abends geschleckt.
Halli und Hallo.
Wir haben superb uns die Zeit vertrieben,
Halli.
Ich wollte, wir waren zusammen geblieben,
Hallo.
Doch wurde die Sache mir stark ennuyant,
Ich sagt’ ihr, dab mich die Regierung ernannt,
Kamele zu kaufen in Samarkand.
Halli und Hallo.
Und als ich zum Abschied die Hand gab der Kleinen,
Halli.
Da fing sie bitterlich an zu weinen,
Hallo.
Was denk ich just heut ohn Unterlab,
Dab ich ihr so rauh gab den Reisepab…
Wein her, zum Henker, und da liegt Trumpf As!
Halli und Hallo.