Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal
Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal
in langer Nacht mit hartem Klopfen store, –
so ists, weil ich dich selten atmen hore
und weib: Du bist allein im Saal.
Und wenn du etwas brauchst, ist keiner da,
um deinem Tasten einen Trank zu reichen:
ich horche immer. Gib ein kleines Zeichen.
Ich bin ganz nah.
Nur eine schmale Wand ist zwischen uns,
durch Zufall; denn es konnte sein:
ein Rufen deines oder meines Munds –
und sie bricht ein
ganz ohne Larm und Laut.
Aus deinen Bildern ist sie aufgebaut.
Und deine Bilder stehn vor dir wie Namen.
Und wenn einmal in mir das Licht entbrennt,
mit welchem meine Tiefe dich erkennt,
vergeudet sichs als Glanz auf ihren Rahmen.
Und meine Sinne, welche schnell erlahmen,
sind ohne Heimat und von dir getrennt.
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