CORONA
Aus der Hand fribt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde.
Wir schalen die Zeit aus den Nussen und lehren sie gehn:
die Zeit kehrt zuruck in die Schale.
Im Spiegel ist Sonntag,
im Traum wird geschlafen,
der Mund redet wahr.
Mein Aug steigt hinab zum Geschlecht der Geliebten:
wir sehen uns an,
wir sagen uns Dunkles,
wir lieben einander wie Mohn und Gedachtnis,
wir schlafen wie Wein in den Muscheln,
wie das Meer im Blutstrahl des Mondes.
Wir stehen umschlungen im Fenster, sie sehen uns zu von der Strabe:
es ist Zeit, dab man weib!
Es ist Zeit, dab der Stein sich zu bluhen bequemt,
dab der Unrast ein Herz schlagt.
Es ist Zeit, dab es Zeit wird.
Es ist Zeit.
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