In der Fruhe
Grobe weibe Malvenbluten, frischbetaute,
Sah ich in der Fruhe, da das Taglicht graute,
In dem Garten, und es schliefen noch die Laute.
Jede runde Blute leuchtete und brachte
Hellen Schmelz dem Himmel, der erwachte,
Als das Gartendunkel noch der Nacht gedachte.
In der Ferne stand ein blauer Berg gehoben,
Lange Wolken sich am freien Gipfel schoben,
Und vom Licht lag dort die neue Spur gewoben.
Und ich dachte: Bluten, Berg und Licht, sie wissen,
Dab sie heut am hellen Tage nichts vermissen,
Und nur ich, nur ich bin heimatlos, zerrissen.
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