Spruche
Aus dem Nichts erwachen wir,
Tauchen wundernd aus der Erde,
Wie aus Moorgrund nicht’ge Blasen,
Und vergehen rasch wie sie.
Wie Gewurm so winden wir
Uns in einem wirren Knauel,
Vergewaltigt durch uns selber,
Fur ein andres ohne Sinn,
Und die kargbemessne Zeit
Nutzen wir, um wenig Gutes,
Vieles Bose zuzufugen
Unserm eigenen Geschlecht!
Was du im Leben dir auch magst erringen,
Daruber bist gar bald du aufgeklart,
Nur in dem Streben lag der ganze Wert
Von all den heibersehnten Dingen
Und in dem bibchen Freude am Gelingen.
Wer dieses Sein zu loben ist gewillt,
Der mag es,
Und wem es dunkt, ein ubel Spiel gespielt,
Der klag’ es,
Doch der, der gerne fur vernunftig gilt,
Der trag’ es.
Worin sich alle weisen Manner einen,
Aus grauer Zeit, aus jungsten Tagen,
Wenn wir sie um den Wert des Lebens fragen,
Dab sie mit dustrer Stirne meinen:
Nicht eine Thrane sei es wert zu weinen,
Noch eine Lache aufzuschlagen.
Das Tragische im Leben, auf der Buhne,
Ihr stempelt es zu einer eignen Sorte,
Ihr sucht nach Schuld, ihr fordert eine Suhne
Und Schuld und Suhne sind nur Menschenworte,
Sind klein nur gegen des Geschickes Walten,
Und wollt ihr euch an selbe angstlich halten,
So konnt ihr auch nur Kleinliches gestalten.