Frisch bey der Liebe!
1.
Die Liebe lehrt im finstern gehen,
sie lehret an der Tuhr uns stehen,
sie lehrt uns geben manche Zeichen
ihr sub’ Vergnugen zu erreichen.
2.
Sie lehrt auff Kunst-gemachten Lettern
zur Liebsten Fenster ein zu klettern,
die Liebe weib ein Loch zu zeigen
in ein verriegelt Haub zu steigen.
3.
Sie kann uns unvermerket fuhren
durch so viel wolverwahrte Tuhren,
den Tritt kan sie so leise lehren,
die Mutter solt’ auff Kazzen schweeren.
4.
Die Liebe lehrt den Atem hemmen,
sie lehrt den Husten uns beklemmen,
sie lehrt das Bette sacht auffheben,
sie lehrt uns stille Kubgen geben.
5.
Dib lehrt und sonst vielmehr das Lieben.
Doch willstu dich im Lieben uben:
so mub die Faulheit stehn bey seite,
die Lieb’ erfordert frische Leute.
6.
Wer lieben will und nichts nicht wagen,
wer bey dem Lieben will verzagen:
der lasse Lieben unterwegen.
Der Brate fleugt uns nicht entgegen.
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