Українська та зарубіжна поезія

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Zu Gott!

Wie uber sturmgejagten,
Nachtwirren Wassern
Einsam der Mond wandelt,
Durch Wolken verdeckt,
So uber den Welten
Schreitet Gott dahin.

Unser Auge schaut dich nicht,
Denn blind von den Lusten
Des staubgeborenen
Sundigen Leibes
Hangt es am Boden.
Ueber uns wallt, dicht wie Bergnebel,
Nur Dampf und Rauch,
Aufqualmend vom Blute,
Das die Sunde vergossen,

Wallt zwischen dir und uns,
Dab hohnische Lippen murren:
Es ist kein Gott!

Denn alle Liebe, die du erschaust
Unter den Menschenkindern,
Ist Gemeinheit, Ekel,
Des Weibes, des Mannes Gluth
Verloschen im Schlamm der Luste,
Und keine Freude ist,
Die nicht in Thranen geboren,
In Thranen erstirbt.

Ich aber erkannte dich
In dunkler Thranennacht,
Als Sehnsucht in mir schwoll,
Und mild wie ein Thautropfen
In durres Laub,
Fiel in meine Seele
Dein Erkennen.

Ich bin entbrannt in Liebe zu dir,
Ich lodre wie die Sonne,
Ich gluhe wie ein Schwert
In sausenden Feuern.

Empor, empor durch den Dampf,
Der Lufte finstern Graus!
Flugel! Flugel!

Der du dein schones heiliges Antlitz
Verbirgst uns schmerzbeladenen,
Muhsal-Leidenden
Unseligen Menschen,
Willst Du in Qualen uns lassen,
Ewig verschlieben fur uns dein Herz,
Nur allein trinken
Vom Borne deiner Liebe,
Wie eine kalte schone Geliebte
Dich berauschen an dir selber?

Aber ich will dringen zu dir,
Ueber die Welten hinaus,
Und an den morgigen Thoren,
Wo der Leib zerfallt
In murben Staub,
Soll meine Seele umfluthet
Von strahlenden Aetherfeuern
Mit dir ringen, Huft’ an Hufte,
Aug’ in Auge gluthend,
Nicht lassen von dir,
Bis du mich gesegnet!

Dab ich niedersteige
Ein besserer Prometheus,
In beiden Handen
Schwertragend eine feuergluhende
Dampfende Opferschale,
Gefullt mit den krystallreinen
Leuchtenden Wellen deiner Liebe.

Dab ich sie ausgiebe
Ueber die durstende Erde,
Ueber die armen und elenden
Leiderfullten Menschen,
Dab aufgehe aus dem feurigen Samen
Der Gottesliebe
Goldstrahlend, sonnenumgluthet
Der Baum ewiger Freude.

Niederzwingen will ich dich, Gott,
Kampfen um deine Liebe,
Oder in mein Hirn
Falle mit fressendem Roste
Der Wahnsinn,
Wie ein Blitzstrahl ausbrennend,
Feuer gegen Feuer,
Die Gluth der Gedanken.

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Zu Gott! - JULIUS HART