“Zukunftsmusik”

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1. Heimweh Ich kann die Sprache Dieses kuhlen Landes nicht, Und seinen Schritt nicht gehn. Auch die Wolken, die vorbeiziehn, Weib ich […]...
2. Kleine Blumen Kleine Blumen, kleine Lieder, Heller Klang und bunte Pracht, Blumen, die ich nicht gezogen, Lieder, die ich nicht erdacht:- Und […]...
3. Über das Fruhjahr Lange bevor Wir uns sturzten auf Erdol, Eisen und Ammoniak Gab es in jedem Jahr Die Zeit der unaufhaltsam und […]...
4. Wer einst das einsame Haus erbaut Wer einst das einsame Haus erbaut, ich konnte es nirgends erlauschen. Auch die Wipfel wagen nicht, laut um sein Ragen […]...
5. Das Buch der Bilder. Aus einer Sturmnacht I In solchen Nachten kannst du in den Gassen Zukunftigen begegnen, schmalen blassen Gesichtern, die dich nicht erkennen und dich schweigend […]...
6. Beschrankung Kannst du das Schonste nicht erringen, so mag das Gute dir gelingen. Ist nicht der grobe Garten dein, wird doch […]...
7. Zufall Gib dich nicht hin dem irrigen Gedanken, dab du ein Spielball blinden Loses seist. Befreie dich von deinen engen Schranken, […]...
8. Die alte Leier Der Edelmann, er schenkt sich fleibig ein: Ich kenne nur noch diesen Gansewein. Mein Vater weiland zahlte keine Steuer; das […]...
9. Tranen Himmlische Liebe! zartliche! wenn ich dein Vergabe, wenn ich, o ihr geschicklichen, Ihr feurgen, die voll Asche sind und Wust […]...
10. Anakreontisches Liedel Immer bleibst du, wer du bist; Nimm das Leben, wie es ist. Wo du Rosen siehst im Garten, Brich sie, […]...
11. Nicht doch Madel, lab das Stricken, geh, tu den Strumpf bei Seite heute; das ist was fur alte Leute, fur die jungen […]...
12. Mitte des Winters Das Jahr geht zornig aus. Und kleine Tage Sind viel verstreut wie Hutten in den Winter. Und Nachte, ohne Leuchte, […]...
13. Denn, Herr, die groben Stadte sind Denn, Herr, die groben Stadte sind Verlorene und Aufgeloste; wie Flucht vor Flammen ist die grobte, – und ist kein […]...
14. In der Welt Ich lasse mein Gesicht auf Sterne fallen, Die wie getroffen auseinander hinken. Die Walder wandern mondwarts, schwarze Quallen, Ins Blaumeer, […]...
15. Tiergarten Birken und Linden legen am Kanal Unausgeruhtes sanft in seinen Spiegel. Ins Nachtgewolbe rutscht der Mond, ein Igel, Der Sterne […]...
16. Ach Gott, vom Himmel sieh darein Ach Gott, vom Himmel sieh darein Und lab dich das erbarmen, Wie wenig sind der Heiligen dein, Verlassen sind wir […]...
17. Die gestundete Zeit Es kommen hartere Tage. Die auf Widerruf gestundete Zeit wird sichtbar am Horizont. Bald musst du den Schuh schnuren und […]...
18. An Hygin, einen gesunden Alten Hygin, du bist von sechzig Jahren, Und nur im Krankeln unerfahren. Das Podagra, der Krampf, die Gicht Verbittern dir den […]...
19. Herr Gott, dich loben wir Herr Gott, dich loben wir, Herr Gott, wir danken dir, Dich, Vater in Ewigkeit, Ehrt die Welt weit und breit. […]...
20. Die Wanderratten Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten. Die satten bleiben vergnugt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus. […]...
21. Stets sind Gesprache im Wald Stets sind Gesprache im Wald: Bald winkt dir ein Blatt, Das dir etwas zu deuten hat. Bald sitzt ein Kafer […]...
22. Letzte Hoffnung Auch am Abend hat sich nichts gebessert Morgen ist und Mittag jetzt verbraucht Ach, wir haben unser Meer verwassert? Und […]...
23. Adonis Totenfeier Wehe! dab der Gott auf Erden Sterblich mubt geboren werden! Alles Dasein, alles Leben Ist mit dem Tod gegeben. Alles […]...
24. Alles ist eitel Ach, ich kann dich nicht verwinden. Ach, nicht kann der Dichtergriffel Dich aus meiner Seele merzen. Ach, ich seh auf […]...
25. Ballade des auberen Lebens Und Kinder wachsen auf mit tiefen Augen, Die von nichts wissen, wachsen auf und sterben, Und alle Menschen gehen ihre […]...
26. Auferstehung Posaunenruf erfullt die Luft, Und furchtbar schallt es wider; Die Toten steigen aus der Gruft, Und schutteln und rutteln die […]...
27. Madchenlied “Was rinnen dir die Tranen, die Tranen stumm und heib durch deine feinen Finger, die Finger fein und weib?” Mein […]...
28. Friedenslied Nun, so bist du endlich kommen, O du langgewunschter Tag, Der uns alles Leid benommen Und geendet unsre Plag’! Tausend […]...
29. Wenn ich, beseligt von schonen Kussen Wenn ich, beseligt von schonen Kussen, In deinen Armen mich wohl befinde, Dann mubt du mir nie von Deutschland reden; […]...
30. Besitz Grober Garten liegt erschlossen, Weite schweigende Terrassen: Mubt mich alle Teile kennen, Jeden Teil genieben lassen! Schauen auf vom Blumenboden, […]...
31. Auf die Sixtinische Madonna Das hatt’ ein Mensch gemacht? Wir sind betrogen! Das ruhrt nicht her von einer ird’schen Hand! Das ist entstanden, wie […]...
32. Nun komm, der Heiden Heiland Nun komm, der Heiden Heiland, Der Jungfrauen Kind erkannt, Dab sich wunder alle Welt, Gott solch Geburt ihm bestellt. Nicht […]...
33. Der Frohsinn Voller Gefuhl des Junglings, weil’ ich Tage Auf dem Rob’, und dem Stahl’, ich seh des Lenzes Grune Baume froh […]...
34. Ich und die Rose warten Vor mir Auf der dunkelbraunen Tischdecke Liegt eine grobe hellgelbe Rose. Sie wartet mit mir Auf die Liebste, Der ich […]...
35. Waldeinsamkeit. XI. Morgengrub in der Waldmuhle Im Fruhthau funkelt der Birkenhain – Kusch Tiras, spar dein Trinken. Wie ruhrt mich im rosigen Fruhrothschein Waldmuhle, vertraute, dein […]...
36. Goethe-Tag Wir brachen mit dem zarten fruhrot auf Am sommerend durch rauchendes gefild Zu Seiner stadt. Noch standen plumpe mauer Und […]...
37. Silvesterabend Am letzten Tage des Jahres, Da dacht’ ich, wie mancher tot, Den ich bei seinem Beginne Noch lustig gesehen und […]...
38. Als etliche seiner Freunde von ihm zogen Du oder Heyn! Du wilde Wusteney! Sagt her / kans seyn / sagt her / wo sind sie drey’? Und […]...
39. Bei Tagesanbruch “Sage doch, wird es denn heute nicht Tag? es dammert so lange, Und schon zu Hunderten, horch! singen die Lerchen […]...
40. Saal der kreibenden Frauen Die armsten Frauen von Berlin – dreizehn Kinder in anderthalb Zimmern, Huren, Gefangene, Ausgestobene – krummen hier ihren Leib und […]...