Traumwandler
Wo bist du, die mir zur Seite ging,
Wo bist du, Himmelsangesicht?
Ein rauher Wind hohnt mir ins Ohr: du Narr!
Ein Traum! Ein Traum! Du Tor!
Und doch, und doch! Wie war es einst,
Bevor ich in Nacht und Verlassenheit schritt?
Weibt du es noch, du Narr, du Tor!
Meiner Seele Echo, der rauhe Wind:
O Narr! O Tor!
Stand sie mit bittenden Handen nicht,
Ein trauriges Lacheln um den Mund,
Und rief in Nacht und Verlassenheit!
Was rief sie nur! Weibt du es nicht?
Wie Liebe klang’s. Kein Echo trug
Zu ihr zuruck, zu ihr dies Wort.
War’s Liebe? Weh, dab ich’s vergab!
Nur Nacht um mich und Verlassenheit,
Und meiner Seele Echo – der Wind!
Der hohnt und hohnt: O Narr! O Tor!
(2 votes, average: 4,00 out of 5)
Related posts:
- Als Echo ward zu einem Schalle Als Echo ward zu einem Schalle / zu einer unbeleibten Lufft / die durch das Thal mit halbem halle / […]...
- Suche Gott in dir selbst Seele, suche dich in mir, Such’ mich nirgends als in dir! 1. Meines Geistes Liebe schuf, Seele, dich nach meinem […]...
- Nacht und Winter Von des Nordes kaltem Wehen Wird der Schnee dahergetrieben, Der die dunkle Erde decket; Dunkle Wolken zieh’n am Himmel, Und […]...
- Ich lebe nicht, ich liebe Aus allen Poren stromt mir die Liebe. Meine Muskeln sind gespeist von Deiner Liebe. Ich habe nur rote Blutkorperchen vor […]...
- Anakreontisches Liedel Immer bleibst du, wer du bist; Nimm das Leben, wie es ist. Wo du Rosen siehst im Garten, Brich sie, […]...
- An eine Nymfe 1. Nymfe / gib mir selbst den mund / So wird mir dein herze kund / Reich mir deiner armen […]...
- Der Weise Ein Narr, der ward der Frag’ nie wett, Woher er denn das Leben hatt’? Und was das Leben sei, des […]...
- Zuviel der Sorge tut nicht gut Zuviel der Sorge tut nicht gut, macht bleich und durr und dunnt das Blut. Ein Narr, der nicht will lassen […]...
- Die heilige Elisabeth O du Nacht, der Seele finstere Nacht, Du endlos tiefe Schmerzensnacht, Hier lieg ich, blutig den Leib benetzt, Den die […]...
- Ich liebe “Ich liebe” ist ein Gotteswort; “Ich liebe” dringt ins Herz hinein. “Ich liebe” will an jedem Ort gegeben, nur gegeben […]...
- Antwort an einen Freund “Warum bist du so traurig nun Und schaust immer in schweigender Nacht Zu den einsamen Sternen herauf? Warum stutzt du […]...
- Trost fur Winterfrost Trost fur Winterfrost, Mai, bringst du herbei; Roth labt dein Gebot Bluhn die Blum aus Grun; Und durch Vogelmund Thust […]...
- Leises Gedicht du, beim essen spricht man nicht. nicht mit vollem munde sprechen. jetzt sprechen die groben, die kleinen nicht. halt deinen […]...
- Blind und doch sehend Die Sonne kront den goldnen Tag; der Abend nennt die Sterne sein; wo nur ein Aug sich offnen mag, glanzt […]...
- Sonne willst du untergehen Sonne willst du untergehen O so schicke erst die Sterne Dab die Nacht mich nicht bezwinge Wenn ich ihr die […]...
- Das Sechste Lied Halt! du schoner Morgenstern / Bleibe fern / und du guldne Nacht-Laterne / Halt der weissen Pferde Lauff itzund auff; […]...
- Nachsicht Denk oft zuruck ins eigne Leben; verlang von Andern nicht zu viel! Du weibt, es fuhrte dich dein Streben auch […]...
- Am Ufer bin ich gangen Am Ufer bin ich gangen, Sie schifften auf dem See, Mein Herz war voll Verlangen, Ich trug ein heimlich Weh; […]...
- Fruhjahr Die ganze Nacht durch kamen Wanderungen Wie auf der Flucht, in sohlenloses Schreiten Vermummt. Am Morgen bargen es die Weiten: […]...
- Andere Judin I Im Norden sind die Ebenen, da steigen Die Strome zitternd in das Meer, Das sie verhullt. Der Wind weht […]...
- Advent Es treibt der Wind im Winterwalde Die Flockenherde wie ein Hirt, Und manche Tanne ahnt, wie balde Sie fromm und […]...
- Bruder Es lag schon lang ein Toter vor unserm Drahtverhau, die Sonne auf ihn gluhte, ihn kuhlte Wind und Tau. Ich […]...
- Die schlimmen Eheleut Nicht also kurren und schorren die Ratzen, nicht also schreien und gmauzen die Katzen, nicht also pfeifen und zischen die […]...
- Am Moor Wanderer im schwarzen Wind; leise flustert das durre Rohr In der Stille des Moors. Am grauen Himmel Ein Zug von […]...
- Gott Der Du nicht Stein bist, doch des Steines Kraft, Die Kern und Schale halt in enger Haft. Der Du nicht […]...
- Balb Schweig, sprach Mama zum dummen Balb. Du bist und bleibst ein wahres Kalb! Ach Gott! rief er ihr angstlich zu, […]...
- An Anna Emulb Weibt du es, weibt du es schon? Nicht er hat dich geliebt, mein ebenburtiges, falsch, verkehrt geschriebenes Idyll und Ideal, […]...
- Bardale Einen frohlichen Lenz ward ich, und flog umher! Diesen frohlichen Lenz lehrete sorgsam mich Meine Mutter, und sagte: Sing, Bardale, […]...
- Ellenlied Bei Nacht im Dorf der Waechter rief: Elfe! Ein ganz kleines Elfchen im Walde schlief – Wohl um die Elfe! […]...
- Die Klage, sie wecket Die Klage, sie wecket Den Toten nicht auf, Die Liebe nur decket Den Vorhang dir auf. Man liebt und was […]...
- An die Stolze Und gleichwohl kann ich anders nicht, Ich mub ihr gunstig sein, Obgleich der Augen stolzes Licht Mir mibgonnt seinen Schein. […]...
- Rastlose Liebe Dem Schnee, dem Regen, Dem Wind entgegen, Im Dampf der Klufte, Durch Nebeldufte, Immer zu! Immer zu! Ohne Rast und […]...
- Der Volkerfriede Trag nicht empor ins Himmelreich, was auf der Erde hat zu bleiben! Du bist noch lange Gott nicht gleich und […]...
- An meinem Fenster in kahler Nacht An meinem Fenster in kahler Nacht Hat weib wie ein Katzchen der Mond gewacht. Der Mond und mein Herz sie […]...
- Lieder eines Sunders. 55. Es ist so still geworden Es ist so still geworden, Die Flut verlief sich sacht. . . Mein Wehr und Waffen that ich ab Und […]...
- Meine Seele weinte Oft in der stillen Nacht. Oft in der stillen Nacht, wenn zag der Atem geht und sichelblank der Mond am […]...
- Himmlische Minne Es kammte die Grafin ihr flutend Haar, Zur Minne tate sie taugen. Da wallte vorbei der junge Scholar Und hub […]...
- Blauer Himmel So liebe ich dich nicht; doch wenn der Sturm durch deine Weiten brullt und wenn die Wolken wiederum wie Winterwolfe […]...
- Die Jungen und die Alten “Du bist jung, du sollst nicht sprechen! Du bist jung, wir sind die Alten! Lab die Wogen erst sich brechen […]...
- Dafnis – Er bereut nichts, er wuntscht nur dab ihn noch Ode Jambica. O goldner Vorjahrs-Schein / brachstu doch bald herein! Noch Ein-mahl mocht ich sehn die Kindgens Krantze drehn! Itzt […]...