Das Heiligste
Wenn zwei sich ineinander still versenken,
Nicht durch ein schnodes Feuer aufgewiegelt,
Nein, keusch in Liebe, die die Unschuld spiegelt,
Und schamhaft zitternd, wahrend sie sich tranken;
Dann mussen beide Welten sich verschranken,
Dann wird die Tiefe der Natur entriegelt,
Und aus dem Schopfungsborn, im Ich entsiegelt,
Springt eine Welle, die die Sterne lenken.
Was in dem Geist des Mannes, ungestaltet,
Und in der Brust des Weibes, kaum empfunden,
Als Schonstes dammerte, das mub sich mischen;
Gott aber tut, die eben sich entfaltet,
Die lichten Bilder seiner jungsten Stunden
Hinzu, die unverkorperten und frischen.
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