An ein schones Kind
Du blickst, um deiner Mutter Hals dich schmiegend,
Mich hold und lachelnd an, ein sel’ger Stummer;
Die Wonne schliebt den Mund, ihn lost der Kummer,
Du brauchst die Sprache nicht, in Lust dich wiegend.
Doch jetzt, der Kraft des Lenzes still erliegend,
Durch Bienen eingesurrt und andre Summer,
Von Duft betaubt, fallst du in tiefen Schlummer,
Ein Rosenblatt, in einen Brunnen fliegend.
O! wurdest du der Maler und der Dichter
Gewaltigster, du wirst durch all dein Ringen
Das Hochste nie, wie jetzt im Spiel, verraten,
Nie so das Schone durch der Farbe Lichter,
Nie so das Reine durch dein frommstes Singen,
Nie so das Menschlich-Gottliche durch Taten!
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