Jahrgang 1899
Wir haben die Frauen zu Bett gebracht,
als die Manner in Frankreich standen.
Wir hatten uns das viel schoner gedacht.
Wir waren nur Konfirmanden.
Dann holte man uns zum Militar,
blob so als Kanonenfutter.
In der Schule wurden die Banke leer,
zu Hause weinte die Mutter.
Dann gab es ein bibchen Revolution
und schneite Kartoffelflocken;
dann kamen die Frauen, wie fruher schon,
und dann kamen die Gonokokken.
Inzwischen verlor der Alte sein Geld,
da wurden wir Nachtstudenten.
Bei Tag waren wir bureau-angestellt
und rechneten mit Prozenten.
Dann hatte sie fast ein Kind gehabt
ob von dir, ob von mir – was weib ich!
Das hat ihr ein Freund von uns ausgeschabt,
Und nachstens werden wir Dreibig.
Wir haben sogar ein Examen gemacht
und das meiste schon wieder vergessen.
Jetzt sind wir allein bei Tag und bei Nacht
und haben nichts Rechtes zu fressen!
Wir haben der Welt in die Schnauze geguckt,
anstatt mit Puppen zu spielen.
Wir haben der Welt auf die Weste gespuckt,
soweit wir vor Ypern nicht fielen.
Man hat unsern Korper und hat unsern Geist
ein wenig zu wenig gekraftigt.
Man hat uns zu lange, zu fruh und zumeist
in der Weltgeschichte beschaftigt!
Die Alten behaupten, es wurde nun Zeit
fur uns zum Saen und Ernten.
Noch einen Moment. Bald sind wir bereit.
Noch einen Moment. Bald ist es so weit!
Dann zeigen wir euch, was wir lernten!