Legende
Als der Herr in Gethsemane
auf Knieen lag im schwersten Weh,
als er sich hob, nach den Jungern zu schauen,
lieb er die Tranen niedertauen:
Er fand sie schlafend, und mit den Genossen
hatte selbst Petrus die Augen geschlossen.
Zum zweitenmal sucht er die Seinen dann,
die liegen noch immer in Traumes Bann,
und zum dritten, allein im Schmerz,
zeigt er Gott das kampfende Herz.
Die heilige Stirn wird ihm feucht und nab:
“Mein Vater, ist es moglich, dab…”
Und durch ein Gartenmauerloch
schlupft ein zottiges Hundchen und kroch
dem Heiland zu Fuben und schmiegt sich ihm an,
als ob es ihm helfen will und kann.
Und der Herr hat mild lachelnd den Trost gespurt,
und er nimmt’s und drangt’s an die Brust geruhrt
und mub es mit seiner Liebe umfassen;
die Menschen hatten ihn verlassen.
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