An Ruckert
Kaum noch verschlang ich deines Buchs ein Drittel,
Das von der Kunst Hariris zeugt und deiner,
Und schon erschein ich der Entzuckten einer,
Der’s ohne Hehl bestaunt und ohne Krittel.
Wenn das Genie so ganz auf eigne Mittel
Die Welt durchbetteln mub, bewahrt sich’s reiner
Als je, vergottlichter und ungemeiner,
Wenn auch verkappt in einen Gaunerkittel.
Mit einem andern aber soll ich losen,
So willst du, statt zu schicken uns ein Parchen,
Um deines Ebu Seids Metamorphosen?
Daruber wachse mir kein graues Harchen:
Nie trenn ich mich von deinem Virtuosen,
Drum sende lieber noch ein Exemplarchen!
(2 votes, average: 5,00 out of 5)
Related posts:
- Die zehn Gebote kurz Mensch, willst du leben seliglich Und bei Gott bleiben ewiglich, Sollst du halten die zehn Gebot, Die uns gebeut unser […]...
- An Alexander Gottlieb Baumgarten Lehrer, der mit Licht und Leben Und mit freundlichen Beweisen Tugend, Witz und Wahrheit stiftet, O, wie stark sind deine […]...
- Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal in langer Nacht mit hartem Klopfen store, – so ists, weil ich […]...
- An den Anakreon Anakreon singt, alles fuhlet: Und alles gahnt wenn Codrus spielet. Anakreon, sprich, wie man spielt, Dab niemand gahnt, dab alles […]...
- Auf ein schlummerndes Kind Wenn ich, o Kindlein, vor dir stehe, Wenn ich im Traum dich lacheln sehe, Wenn du ergluhst so wunderbar, Da […]...
- Entwicklung Kennst du den Stoff? Ich kenne ihn noch nicht; ich hab noch kein Atom, kein Molekul gesehen. Er liegt zwar […]...
- Sit illi terra levis! So sonder Arg hast du in diesem Leben Mich deinen allerbesten Freund genannt, Hast mir so oft gereicht die hagre […]...
- Gedenke mein! Gedenke mein, wenn Morgenrot die Tore Zum Throngemach der Sonne leis erschliebt; Gedenke mein, wenn dir im Sternenflore Die feierstille […]...
- An Johann Heinrich Voss Zween gute Geister hatten Maonides Und Maro’s Sprachen, Wohlklang und Silbenmab. Die Dichter wallten, in der Obhut Sichrer, den Weg […]...
- Was will ich mehr Was will ich mehr, als fluchtig dich erblicken? Was war ich, trug ich heiberes Verlangen? In welche Netze wurd ich, […]...
- Zum Neujahr Mit einem Taschenkalender An tausend Wunsche, federleicht, Wird sich kein Gott noch Engel kehren, Ja, wenn es so viel Fluche […]...
- An den Winter Alter, mit dem grauen Barte, Mit den angefrornen Locken, Willst du denn nicht Einmal lachen? Sind die Lippen zugefroren? Komm’ […]...
- Rheinweinlied Wo solch ein Feuer noch gedeiht, Und solch ein Wein noch Flammen speit, Da lassen wir in Ewigkeit Uns nimmermehr […]...
- Kindertodtenlieder #2 Schoner ist es wol im Himmel, Und ich mochte dort bei dir seyn; Aber wenn der Lenz herabkommt, Hier dann […]...
- Ich furcht’ nit Gespenster Ich furcht nit Gespenster, Keine Hexen und Feen, Und lieb’s, in ihre tiefen Gluhaugen zu sehn. Am Wald in dem […]...
- Fromme Wunsche Herr; dein Himmel hangt voll Geigen; Überm Sirius, da hat’s Auch fur mich im Sternenreigen Beim Konzert noch einen Platz. […]...
- Weine nicht! Michel, warum weinest du, Weinest du so sehr? “Weil ich stets soll kindisch bleiben, Und mein Wohl nicht selbst betreiben, […]...
- An das Herz Willst du nicht dich schliessen, Herz, du offnes Haus! Worin Freund’ und Feinde Gehen ein und aus? Schau, wie sie […]...
- Orientalisches Potpourri Gestern Nachmittag, meine braune Geliebte, die du nach Ruhm begehrst vor allen Frauen deines Volkes, sab ich in einem Treibhaus, […]...
- An der Krippe Kleiner Knabe, grober Gott, schonste Blume, weib und rot, von Maria neugeboren, unter tausend auserkoren, allerliebstes Jesulein, lasse mich dein […]...
- Einer Toten Ach, dab du lebtest. Tausend schwarze Krahen, Die mich umflatterten auf allen Wegen, Entflohen, wenn sich deine Tauben zeigten, Die […]...
- Nur dich Der Himmel tragt im Wolkengurtel Den gebogenen Mond. Unter dem Sichelbild Will ich in deiner Hand ruhn. Immer mub ich […]...
- Dein Schwert, wie ist’s von Blut so rot Dein Schwert, wie ist’s von Blut so rot? Edward, Edward! Dein Schwert, wie ist’s von Blut so rot? Und gehst […]...
- Bittgedicht an Heinrich Reichsgraf von Bruhl Ach! Hochgebohrner Bruhl! hilfft denn kein Bitten nicht? Und ist denn gar kein Mensch der vor mein Elend spricht? Was […]...
- Rastlose Liebe Dem Schnee, dem Regen, Dem Wind entgegen, Im Dampf der Klufte, Durch Nebeldufte, Immer zu! Immer zu! Ohne Rast und […]...
- Nova Apocalypsis Endchrist endchrist du wurdest zum spott Statt deiner kommt der fliegengott. Larven aus faulenden hirnen gekrochen Sind nun ins leben […]...
- Die Sprache Sprachlos willst du die nackte Welt genieben und tief einfuhlend dich in ihr verlieren, ohne in Worten sie zu portratieren […]...
- Entfremdung In den Baumen kann ich keine Baume mehr sehen. Die Äste haben nicht die Blatter, die sie in den Wind […]...
- An Amor Amor, soll mich dein Besuch Einst erfreuen O so lege dein Gefieder Und die ganze Gottheit nieder. Diese mochte mich […]...
- Seufzer einer verbannten Seele Ach, wie traurig ist’s, zu geh’n, Herr, durchs Leben ohne dich! Nur ein Sehnen kenne ich: Sterben mocht’ ich, dich […]...
- Ermahnung zur Bube Tu auf, Tu auf, du schones Blut, sich Gott zu dir will kehren: O Sunder greif nun Herz und Mut, […]...
- An Fanny Wenn einst ich todt bin, wenn mein Gebein zu Staub’ Ist eingesunken, wenn du, mein Auge, nun Lang’ uber meines […]...
- Zu Weihnachten So kommst du in mein altgewordnes Leben, Kommst wieder, Weihnacht, selig Kinderfest, Willst mir den ersten Traum noch einmal geben, […]...
- Das Buch der Bilder. Der Lesende Ich las schon lang. Seit dieser Nachmittag, mit Regen rauschend, an den Fenstern lag. Vom Winde drauben horte ich nichts […]...
- An Chryseis Du heibt Chryseis, denn dich umwallt Sonnengeborenes Gold. Flutendes Meer Wallenden Feuers Wallt’s um dich her. Wie wenn der Sonnenball […]...
- Der Blinde und der Lahme Von ungefahr mub einen Blinden Ein Lahmer auf der Strabe finden, Und jener hofft schon freudenvoll, Dab ihn der andre […]...
- Dein Engel Glaube nicht, du seist verlassen, wenn dir kein Mensch zur Seite steht. Lern nur den leisen Hauch erfassen, der, wenn […]...
- Als Ihre Hochfurstl. Durchl. die Herzoginn von Hollstein Furstinn! deren Geist und Pracht Auch Gottinnen schamroth macht; Die du itzt die Schmerzensstunden Deines Kindbetts uberwunden; Furstinn! dich und […]...
- An das Meer Dich grubet noch das Land der Hesperiden Im Untergang, mit Waldern, rot betaut, Wenn von den Bergen weit auf deinen […]...
- O ware, dich zu lieben, mein einziger Beruf O ware, dich zu lieben, mein einziger Beruf, Da mich Natur zum Beter, und dich zum Gotzen schuf! Es breitete […]...