Threnen des Vatterlandes / Anno 1636
Wir sind doch nuhmehr gantz/ ja mehr den gantz verheeret!
Der frechen volcker schaar/ die rasende posaun
Das vom blutt fette schwerdt/ die donnernde Carthaun
Hat aller schweis/ vnd fleis/ vnd vorraht auff gezehret.
Die turme stehn in glutt/ die Kirch ist vmgekehret.
Das Rahthaub ligt im graus/ die starcken sind zerhawn,
Die Jungfrawn sind geschandt/ und wo wir hin nur schawn,
Ist fewer/ pest/ und todt der hertz vnd geist durchfehret.
Hir durch die schantz vnd Stadt/ rint alzeit frisches blutt.
Dreymall sindt schon sechs jahr als unser strome flutt,
Von leichen fast verstopfft/ sich langsam fort gedrungen,
Doch schweig ich noch von dem was arger als der todt,
Was grimmer den die pest/ vnd glutt vnd hungers noth,
Das auch der selen schatz/ so vielen abgezwungen.
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