Der Hahn, die Tauben und der Geier
Einige Tauben suchten sich an etwas Korn zu sattigen. Ein Haushahn kam dazu, brauchte Gewalt und vertrieb die Tauben. Im ersten Verdrub uber das erlittene Unrecht sahen sie einen Geier, der eben uber dem Hofe schwebte, und riefen ihn an, sie zu rachen. Der Geier kam, zerrib den Hahn und bald darauf die Tauben, die sich uber den Tod ihres Feindes freueten.
Ihr Staaten, die so leicht ein schlechter Nutz entzweit,
Die ihr als einzeln schwach, und stark, wann einig, seid,
O lernt bei diesem Bild die kleine Rache meiden
Und lieber den Verlust als Unterdruckung leiden.
Die Fabel malt euch vor, was allemal geschah;
Bleibt einig oder bebt; der Geier ist schon da!
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