Herbstgefuhl
Der grobe, abendrote Sonnenball
Rutscht in den Sumpf, des Stromes schwarzen Eiter,
Den Nebel leckt. Schon fliebt die Schware breiter,
Und trube Wasser schwimmen in das Tal.
Ins finstre Laub der Eichen sinken Vogel,
Aasvogel mit den Scharlachflugeldecken,
Die ihre Fange durch die Kronen strecken,
Und Schreien, Geierpfiff, fallt von der Hohe.
Ach, alle Wolken brocken Dammerung!
Man kann den Schrei des kranken Sees horen
Unter der Vogel Schlag und gelbem Sprung.
Wie Schub, wie Hussah in den schwarzen Fohren
Ist alle Farbe! Von dem Fiebertrunk
Glanzen die Augen, die dem Tod gehoren.
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