Die reine Seele
Die reine Seele, dieses tote Gold,
das blinkend in der weiten Wuste liegt
und das sein Herr verehrungsvoll umkriecht,
indes sein leerer Magen knurrt und grollt,
dab er den Klumpen nicht zu Markte bringt
und feilschend ihn zu Wein und Datteln macht
und ihn in einer roten Haremsnacht
verprabt – nun liegt sie da und gleibt und blinkt
voll Arroganz und heiliger Begier,
die reine Seele – in den Dreck mit ihr!
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