Abendlicher Reigen
Asternfelder braun und blau,
Kinder spielen dort an Gruften,
In den abendlichen Luften,
Hingehaucht in klaren Luften
Hangen Moven silbergrau.
Hornerschall hallt in der Au.
In der alten Schenke schrein
Toller auf verstimmte Geigen,
An den Fenstern rauscht ein Reigen,
Rauscht ein bunter Ringelreigen,
Rasend und berauscht von Wein.
Frostelnd kommt die Nacht herein.
Lachen flattert auf, verweht,
Spottisch klimpert eine Laute,
Leise eine stille Raute,
Eine schwermutvolle Raute
An der Schwelle niedergeht.
Klingklang! Eine Sichel maht.
Traumhaft webt der Kerzen Schein,
Malt dies junge Fleisch verfallen,
Klingklang! Hors im Nebel hallen,
Nach dem Takt der Geigen hallen,
Und vorbei tanzt nackt Gebein.
Lange schaut der Mond herein.
(3 votes, average: 4,67 out of 5)
Related posts:
- Der Herbst des Einsamen Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fulle, Vergilbter Glanz von schonen Sommertagen. Ein reines Blau tritt aus verfallener […]...
- Sommer Am Abend schweigt die Klage Des Kuckucks im Wald. Tiefer neigt sich das Korn, Der rote Mohn. Schwarzes Gewitter droht […]...
- Im Fruhling Leise sank von dunklen Schritten der Schnee, Im Schatten des Baums Heben die rosigen Lider Liebende. Immer folgt den dunklen […]...
- Geistliches Lied Zeichen, seltne Stickerein Malt ein flatternd Blumenbeet. Gottes blauer Odem weht In den Gartensaal herein, Heiter ein. Ragt ein Kreuz […]...
- Die Sonne Taglich kommt die gelbe Sonne uber den Hugel. Schon ist der Wald, das dunkle Tier, Der Mensch; Jager oder Hirt. […]...
- Elis 1 Vollkommen ist die Stille dieses goldenen Tags. Unter alten Eichen Erscheinst du, Elis, ein Ruhender mit runden Augen. Ihre […]...
- Oh wunderbares, tiefes Schweigen Oh wunderbares, tiefes Schweigen, wie einsam ist’s doch auf der Welt! Die Walder nur sich leise neigen, als ging der […]...
- Die schone Stadt Alte Platze sonnig schweigen. Tief in Blau und Gold versponnen Traumhaft hasten sanfte Nonnen Unter schwuler Buchen Schweigen. Aus den […]...
- Nachtgang Wir gingen durch die stille milde Nacht, dein Arm in meinem, dein Auge in meinem. Der Mond gob silbernes Licht […]...
- Fruhling der Seele Aufschrei im Schlaf; durch schwarze Gassen sturzt der Wind, Das Blau des Fruhlings winkt durch brechendes Geast, Purpurner Nachttau und […]...
- Am Monchsberg Wo im Schatten herbstlicher Ulmen der verfallene Pfad hinabsinkt, Ferne den Hutten von Laub, schlafenden Hirten, Immer folgt dem Wandrer […]...
- In der Stadt 1 Wo sich drei Gassen kreuzen, krumm und enge, Drei Zuge wallen plotzlich sich entgegen Und schlingen sich, gehemmt auf […]...
- In Venedig Stille in nachtigem Zimmer. Silbern flackert der Leuchter Vor dem singenden Odem Des Einsamen; Zaubrisches Rosengewolk. Schwarzlicher Fliegenschwarm Verdunkelt den […]...
- Abendempfindung Abend ist’s, die Sonne ist verschwunden, Und der Mond strahlt Silberglanz; So entfliehn des Lebens schonste Stunden, Fliehn voruber wie […]...
- Dafnis – Er lauscht einem Vogelgin Ode Trochaica. Nun ein blendend blauer Himmel wihder uber Tellus hangt / dran in frolichem Gewimmel Schaffgen sich an Schaffgen […]...
- Der Aufbruch Die Spiegel – Bahnhofe Wenn in den Gewolben abendlich die blauen Kugelschalen Aufdammern, glanzt ihr Licht in die Nacht hinuber gleich dem Feuer von […]...
- Am Moor Wanderer im schwarzen Wind; leise flustert das durre Rohr In der Stille des Moors. Am grauen Himmel Ein Zug von […]...
- Abendmuse Ans Blumenfenster wieder kehrt des Kirchturms Schatten Und Goldnes. Die heibe Stirn vergluht in Ruh und Schweigen. Ein Brunnen fallt […]...
- Vorgefuhl Das ist der Fruhling nicht allein, Der durch die Baume dranget Und wie im Fab der junge Wein Die Reifen […]...
- An den Knaben Elis Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft, Dieses ist dein Untergang. Deine Lippen trinken die Kuhle des blauen Felsenquells. […]...
- Epilog Wie auf dem Felde die Weizenhalmen, So wachsen und wogen im Menschengeist Die Gedanken. Aber die zarten Gedanken der Liebe […]...
- Die schlafende Erna Auf einer Ottomane aus Mohar Liegt sie in Seidenrocken, eine Truhe Voll Nacktheit, und ich denke voll Unruhe An dein […]...
- Ach, Lippen, haltet kaum Rast Es quillt aus dem Abend hervor Der Krauter und Graser Geruch, Als duften Straube verdorrt In einem uralten Buch. Beim […]...
- Nacht und Winter Von des Nordes kaltem Wehen Wird der Schnee dahergetrieben, Der die dunkle Erde decket; Dunkle Wolken zieh’n am Himmel, Und […]...
- Lieder eines Sunders. 41. Licht den Lebendigen Ich hab’ mich Jenen je und je gesellt, Die, ausgestoЯen, nur des Tempels Stufen Und nie das Allerheiligste betreten. . […]...
- Einkehr nach Verlaine Das Glockchen uberm Dache da tont heut so weise. Das Baumchen uberm Dache da bewegt sich leise. Der […]...
- Dichter sprechen Dichter sprechen: Nicht zu der Sonnen fruhen Reise, Nicht wenn die Abendwolken landen, Euch Kindern, weder laut noch leise, Ja, […]...
- Die Weihe der Nacht Nachtliche Stille! Heilige Fulle, Wie von gottlichem Segen schwer, Sauselt aus ewiger Ferne daher. Was da lebte, Was aus engem […]...
- Passion Wenn Orpheus silbern die Laute ruhrt, Beklagend ein Totes im Abendgarten, Wer bist du Ruhendes unter hohen Baumen? Es rauscht […]...
- Musik im Mirabell Ein Brunnen singt. Die Wolken stehn Im klaren Blau, die weiben, zarten. Bedachtig stille Menschen gehn Am Abend durch den […]...
- Hor, es klagt die Flote wieder Hor, es klagt die Flote wieder, Und die kuhlen Brunnen rauschen. Golden wehn die Tone nieder, Stille, stille, lab uns […]...
- Ein Winterabend Wenn der Schnee ans Fenster fallt, Lang die Abendglocke lautet, Vielen ist der Tisch bereitet Und das Haus ist wohlbestellt. […]...
- Vor einem heiligen Hieronymus von Durer Hier bin ich eigetreten, mir Frieden zu erbeten und Ruhe vor der Welt. O inniges Entzucken, von hier in Gott […]...
- Das Buch der Bilder. Die Stille Horst du Geliebte, ich hebe die Hande – horst du: es rauscht… Welche Gebarde der Einsamen fande sich nicht von […]...
- Lied des Waldbruders Alles schweigt so stille, Schlaft schon jeder Baum, Um den weiten Raum Eine Wiegenhulle, Kleine Sterne, ferne, ferne, Fragen: was […]...
- Revolution “Es wird schon gehn!” ruft in den Luften Die Lerche, die am fruhsten wach; “Es wird schon gehn!” rollt in […]...
- Todesfuge Schwarze Milch der Fruhe wir trinken sie abends wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts wir trinken […]...
- Das Heimatlied Vom Feld klingt ernste Weise; weib nicht, wie mir geschieht… “Komm her, du Tschechenmadchen, sing mir ein Heimatlied.” – Das […]...
- Kindheit Voll Fruchten der Hollunder; ruhig wohnte die Kindheit In blauer Hohle. Über vergangenen Pfad, Wo nun braunlich das wilde Gras […]...
- Madchenseele Gar oft schon fuhlt ichs tief, des Madchens Seele Wird nicht sich selbst, dem Liebsten nur geboren. Da irrt sie […]...