Der Aufbruch Die Spiegel – Der Morgen
Dein morgentiefes Auge ist in mir, Marie.
Ich fuhle, wie es durch die Dammerung mich umfangt
Der weiten Kirche. Stille will ich knien und warten, wie
Dein Tag aus den erbluhten Heiligenfenstern zu mir drangt. –
Wie kommt er sanft und gut und wie mit vaterlicher Hand
Umschwichtigend. Wann wars, dab er mit grellen Fratzen mich genarrt,
Auf Vorstadtgassen, wenn mein Hunger nirgends sich ein Obdach fand –
Oder in grauen Stuben mich aus fremden Blicken angestarrt?
Nun stromt er warm wie Sommerregen uber mein Gesicht
Und wie dein Atem voller Rosenduft, Marie,
Und meiner Seele dumpf verwirrt Geton hebt sanft sein Licht
In deines Lebens morgenreine Melodie.
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