Der Aufbruch Die Rast – Hier ist Einkehr
Hier ist Einkehr. Hier ist Stille, den Tagen und Nachten zu lauschen, die aufstehen undversinken.
Hier beginnen die Hugel. Hier hebt sich, tiefer landwarts, Gebirge, Kiefernwalderund durchrauschte Taler.
Hier giebt sich Wiesengrund ins Freie. Bache spiegeln gesanftigt reine Wolken.
Hier ist Ebene, breitschultrig, heftig bluhend, Acker, streifenweis geordnet,
Braunschollig, grun, goldgelb von Korn, das in der Julisonne reift.
Tag kommt mit aufgefrischtem Himmel, blitzend in den Halmen; Morgen mit den harten, kuhlenFarben,
Die betaubt in einen brennendgelben Mittag sinken – grenzenlose Julisonne uber allenFeldern,
In alle Krumen sickernd, schwer ins Mark versenkt, bewegungslos,
In langen Stunden weilend, nur von Schatten uberwolbt, die langsam weiter laufen,
Sich strecken und entzundet in das violette Farbenspiel des Abends wachsen,
Das nicht mehr enden will. Schon ist es Nacht, doch tragt die Luft
Mit Dammerung vollgesogen noch den lichten Schein,
Der tiefer bluhend auf der Schwingung der gewellten Hugelranderlauft –
Schon reicht unmerklich Fruhe an die Nacht der weiben Sterne.
Bald weht aus Buschen wieder aufgewirbelt junges Licht.
Und viele Tag und Nachte werden in der Blaue auf – und niedersteigen,
Eintonig, tief gesattigt, wunschlos in der groben Sommerseligkeit –
Sie tragen auf den schweren sonngebraunten Schultern Sanftigung und Gluck.