Українська та зарубіжна поезія

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Im Sommerwinde

Es wogt die laue Sommerluft.
Wacholderbusche, Brombeerranken
Und Adlerfarren nicken, wanken.
Die struppigen Kiefernhaupter schwanken;
Rehbraune Äste knarren.
Von ihren zarten, schlanken,
Lichtgrunen Schossen staubt
Der harzige Duft,
Und die weiche Luft
Wallt hin wie betaubt.

Auf einmal tut sich lachelnd auf
Die freie sonnige Welt:
Weithin blendendes Himmelblau;
Weithin heitre Wolken zu Hauf;
Weithin wogendes Ährenfeld
Und grune grune Auen…
Hier an Kiefernwaldes Saum
Will ich weilen, will ich schauen –
Unter zartem Akazienbaum,
Der vom muntern Wind geruttelt
Sube Blutentrauben schuttelt.

O Roggenhalme hin und her gebogen!
Wie sanft sie flustern, wie sie endlos wogen
Zu blau verschwommenen Fernen!
Schon neigen sich und kernen
Viel Haupter silbergrun.
Andre bluhn,
Duftend wie frisches Brot.
Dazwischen gluhn
Mohnblumen flammenrot
Bei dunkelblauen Cyanen…

Und droben wallen
Durch lichtes Blau
Wolkenballen,
Gebirgen gleich,
Halb golden und halb grau.
Frau Sonne spreitet
Den Strahlenfacher von Silberseide
Zur Erde nieder;
Dann taucht sie wieder
Aus schneeigem Wolkenkleide
Blendende Glieder
Und blitzt und spruht
Verklarend Goldgefunkel
Auf Auen, wo lachend bluht
Vergissmeinnicht und gelbe Ranunkel
Und Sauerampfer ziegelrot…

O du sausender brausender Wogewind!
Wie Freiheitsjubel, wie Orgelchor
Umrauschest du mein durstig Ohr;
Du kuhlst mein Haupt, umspulst die Gewandung,
Wie den Kustenfelsen die schaumende Brandung –
O du sausender brausender Wogewind!
Nun ebbest du, so weich, so lind –
Ein Sauseln, Lispeln, Facheln.
Bestrickte dich ein Sonnenlacheln?
Auch dein Gesausel stirbt;
Dann – lauschige Stille.
Nur noch die Grille
Dengelt und zirpt
Im Erlengebusch, wo das Wasserlein traumt,
Von Lilien gelb umsaumt.
Ins Blaue weltverloren girrt
Inbrunstig die Lerche – schwirrt
Taumlig vor Wonne
Zu Wolken und Sonne
Und girrt und girrt.

Da wird mir leicht, so federleicht;
Die dumpfig alte Beklemmung weicht.
All meine Unrast, alle wirren
Gedanken sind im Lerchengirren,
Im suben Jubelmeer ertrunken.
Versunken
Die Stadt mit Staub und wustem Schwindel;
Versunken
Das Menschengesindel;
Begraben der Unrat, tief versenkt
Hinter blauendem Hugel,
Dort wo hurtige Flugel
Die emsige Muhle schwenkt…

Friede, Friede
Im Lerchenliede,
In Windeswogen,
In Ährenwogen!
Unendliche Ruhe
Am umfassenden Himmelsbogen!

Weibt du, sinnende Seele,
Was selig macht?
Unendliche Ruhe!
Nun bist du aufgewacht
Zu heitrer Weisheit.
Gestern durchwuhlte dein Herz ein Wurm,
Und heute lacht
Das freie Herz in den Sommersturm…

Friede, Friede
Im Lerchenliede,
In Windeswogen,
In Ährenwogen!
Unendliche Ruhe
Am umfassenden Himmelsbogen!

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Im Sommerwinde - BRUNO WILLE