Friedenslied
Nun, so bist du endlich kommen,
O du langgewunschter Tag,
Der uns alles Leid benommen
Und geendet unsre Plag’!
Tausend Seelen mit Verlangen
Hofften tausend Tag’ auf dich.
Nun du uns bist aufgegangen,
Enden alle Nachte sich.
Theurer Tag, der Tage Sonne,
Zeitenkrone, Freund der Welt,
Feind der Unruh’, Landerwonne,
Du durchstrahlst der Erden Zelt!
Und es werden treue Seelen
Von dir heute fangen an
Jahre neuer Ruh’ zu zahlen,
Die uns hoch beglucken kann.
Du machst unsre Zeiten lachen,
Alles Weinen geht zu Grab;
Treue, Freud’ und Fried’ erwachen,
Weil die Waffen ziehen ab.
Mache fest das Band der Liebe,
Das nicht reib’ in Ewigkeit!
Gott, uns staten Frieden giebe
Nach dem langen Kriegesleid!
Lab ihn immer grunend bleiben,
Diesen neuen Friedenszweig,
Lab ihn Bluth’ und Wurzeln treiben,
Dab er uns viel Fruchte zeig’!
Unsre Schuld mit Gnad’ anschaue,
Dab die Axt in deiner Hand
Ihn im Zorn uns nicht abhaue,
Und der Streit ersteh’ im Land!
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