Die Heimkehr
Der Seemann kommt vom Krieg zuruck,
so sacht;
verbrannt so sehr, verstaubt so sehr –
“Wo kommst du, armer Seemann, her?
so sacht, so sacht?”
Frau Wirtin, ich komme vom Krieg zuruck,
so sacht.
“Schnell Wein! vom weiben! so macht doch flink!
Nun, armer Seemann, komm und trink!
so sacht, so sacht.”
Der wackre Seemann sitzt und trinkt,
so sacht.
Er sitzt und hinkt und schaut ins Glas;
der Wirtin werden die Augen nab,
so sacht, so sacht.
Was habt Ihr, schone Frau Wirtin, sagt!
so sacht?
Tut Euer weiber Wein Euch leid?
Der Seemann ist zum Gehn bereit!
so sacht, so sacht.
“Mein weiber Wein tut mir nicht leid,
so sacht;
mein toter Mann kam mir in Sinn,
Ihr ahnelt ihm an Mund und Kinn,
so sacht, so sacht.”
O sagt mir, schone Frau Wirtin, sagt,
so sacht:
zwei Kinder, hort ich, hattet Ihr
von Euerm Mann – nun habt Ihr vier?!
so sacht, so sacht?
“Man hat mir manchen Brief geschickt
so sacht,
und zeigte seinen Tod mir an,
da nahm ich einen andern Mann,
so sacht, so sacht.”
Der wackre Seemann leert sein Glas,
so sacht.
ohne Dank, mit schwerem Blick,
ging er zu seinem Schiff zuruck,
so sacht, so sacht.