Mittags
Jetzt ruht der Tag am Himmel wie ein Krake,
Des blasses Maul die Walder uberschwemmt.
Laubbaume zittern in dem Sonnenhemd,
Als ob der Park von hellen Flammen blake.
Die schwere Muhle rudert strahlumwellt
In glattem Takt, dab sie den Abend hebe;
Noch halt der leuchtende Kristall die Schwebe,
Der Azur aus dem leichten Lichte fallt.
Orangewolken mit zitterndem Bauch,
Die nachts den Flachenblitz gebaren sollen.
Libellen flugeln, Falter, und verschollen
Summen die Bienen in dem Bohnenstrauch.
In deinen Adern gluht des Heliotrops
Arom, gekuhlt von suberem Jasmin,
Und durch die Nerven klingen Phantasien,
Bizarre Phantasien Felicien Rops’.
Im Walde schlagt der Keiler durstgequalt
Die hellen Zahne in das Holz der Kiefer.
Die tote Schonung raucht wie heiber Schiefer,
In dem der Nacht erstickter Atem schwalt.
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