Der Asra

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1. Sudliche Mondnacht Werden zu doppelter Lust nun doppelte Tage geboren? Ehe der eine versankt, steigt schon der neue herauf! Herrlich in Salben […]...
2. Wenn ich, beseligt von schonen Kussen Wenn ich, beseligt von schonen Kussen, In deinen Armen mich wohl befinde, Dann mubt du mir nie von Deutschland reden; […]...
3. Seekrankheit Die grauen Nachmittagswolken Senken sich tiefer hinab auf das Meer, Das ihnen dunkel entgegensteigt, Und zwischendurch jagt das Schiff. Seekrank […]...
4. Die Welt ist dumm, die Welt ist blind Die Welt ist dumm, die Welt ist blind, Wird taglich abgeschmackter! Sie spricht von dir, mein schones Kind, Du hast […]...
5. Naturbehagen Der Seerab hat ein gutes Leben! So uberm Wasser hinzuschweben, Wo lustig platschern, zierlich kreisen, Einladend, seine leckern Speisen. Sein […]...
6. Madchennacht Der Mond ist warm, die Nacht ein Alkohol, Der rasch ergluhend mein Gehirn betrat, Und deine Nacktheit weht wie der […]...
7. Zu Hause Zu Hause schmolz der Schnee vom Dach, Und munter sprudelt schon der Bach Er ward mit Leib und Seele wach! […]...
8. Abenddammerung Abenddammerung am blassen Meeresstrande Sab ich gedankenbekummert und einsam. Die Sonne neigte sich tiefer, und warf Gluhrote Streifen auf das […]...
9. Heimkehr? Wie bin ich nur so jдh hierher verschlagen In dein entfremdet Reich, Waldeinsamkeit? Zu Gast war ich in schicksalskьhnen Tagen […]...
10. Die Sklavin Hinter Capri steht der Vollmond. Um die blauen Wasser webt Er ein breites Silberband. Rosenduft die Nacht durchschwebt. An dem […]...
11. Der Wachtelruf Wir gingen sacht dem Abend nach, Der Himmel war ein goldnes Dach, Der Tann voll dunkler Kammern stand, Und wie […]...
12. Andere Judin I Im Norden sind die Ebenen, da steigen Die Strome zitternd in das Meer, Das sie verhullt. Der Wind weht […]...
13. Du wirst reich sein Du wirst reich sein Markenstecher Uhrenkleber: wenn der Mittelsturmer will wird um eine Mark gekopft ein ganzes Heer beschmutzter Prinzen […]...
14. Einer Toten Ach, dab du lebtest. Tausend schwarze Krahen, Die mich umflatterten auf allen Wegen, Entflohen, wenn sich deine Tauben zeigten, Die […]...
15. In tiefer Not So, wie der Hirsch nach frischem Wasser schreit, so rufe ich, o Herr, nach deiner Gute. Ich ging von dir […]...
16. Werte Die guten Dinge des Lebens sind alle kostenlos: die Luft, das Wasser, die Liebe. Wie machen wir das blob, das […]...
17. Einsicht Schau nicht, schau nicht so um dich her, als ob da deine Welt sich breite. Die Erde nicht und nicht […]...
18. Fruhling der Seele Aufschrei im Schlaf; durch schwarze Gassen sturzt der Wind, Das Blau des Fruhlings winkt durch brechendes Geast, Purpurner Nachttau und […]...
19. Nacht fur Nacht Still, es ist ein Tag verflossen. Deine Augen sind geschlossen. Deine Hande, schwer wie Blei, liegen dir so druckend ferne. […]...
20. Sommergarten Die Vogel sprangen von den Winden auf den Garten Und fielen auf die hellen Rasenbeete, Betaubt vom Duft der bluhenden […]...
21. Abendmuse Ans Blumenfenster wieder kehrt des Kirchturms Schatten Und Goldnes. Die heibe Stirn vergluht in Ruh und Schweigen. Ein Brunnen fallt […]...
22. Ratsel Ring dich nieder; ring dich nieder! Welch ein Wort und wie so wahr. Sag dir’s taglich, stundlich wieder; werde dir […]...
23. In Ewigkeit Lab uns hinauf zu jenen Bergen steigen, auf denen einst die Macht der Welt gestanden! Du sollst mir ihre starken […]...
24. Im Winter Der Acker leuchtet weib und kalt. Der Himmel ist einsam und ungeheuer. Dohlen kreisen uber dem Weiher Und Jager steigen […]...
25. Lob des Winters Wem behagt Aprillenwetter? Wem des Hundsgestirnes Hitz’? Wem des Herbstes falbe Blatter? Niemand, der nicht sparet Witz. Ich will nun […]...
26. 1901 Schlieb auf das Tor; lab seine Flugel springen; zund deine Leuchte an in allen Landen! Mir ist, als horte ich […]...
27. Der Aufbruch Die Flucht – Reinigung Losche alle deine Tag’ und Nachte aus! Raume alle fremden Bilder fort aus deinem Haus! Lab Regendunkel uber deine Schollen […]...
28. Minnegruss Du bist so schon und rein, Wunnevolles Magedein, Deinem Dienste ganz allein Mocht ich wohl mein Leben weihn. Deine suben […]...
29. Die Sintflut Die Wolken wachsen aus den Horizonten Und trinken Himmel mit den Regenhalsen. Die Menschen bissen auf den hochsten Felsen In […]...
30. Im grunen Klee In dem grunen Klee Sah ich die holde gehn; Ach, wie ward mir wonnevoll! Aus dem Blutenschnee Fuhlt eine Glut […]...
31. Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal in langer Nacht mit hartem Klopfen store, – so ists, weil ich […]...
32. An den Knaben Elis Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft, Dieses ist dein Untergang. Deine Lippen trinken die Kuhle des blauen Felsenquells. […]...
33. Ich und Du Wir hielten uns umschlungen; Nachtodem hauchte mild, Der Junimond durchblaute Gebusch und Grasgefild. Ich staunte in die Landschaft; Die lag […]...
34. Demutige Dienstaufopferung Herr Jesu! meine Seel / die vor schon ganz dein eigen samt aller Krafften Krafft / schenk’ ich aufs neue […]...
35. Die Amseln haben Sonne getrunken Die Amseln haben Sonne getrunken, Aus allen Garten strahlen die Lieder, In allen Herzen nisten die Amseln, Und alle Herzen […]...
36. Poseidon Die Sonnenlichter spielten Über das weithinrollende Meer; Fern auf der Reede glanzte das Schiff, Das mich zur Heimat tragen sollte; […]...
37. An eine Linde Schone Linde! Deine Rinde Nehm den Wunsch von meiner Hand. Krone mit dem sanften Schatten Diese saatbegrasten Maaten, Stehe sicher […]...
38. Aber seltsam! Ein namenloses Heimweh weinte lautlos In meiner Seele nach dem Leben, weinte, Wie einer weint, wenn er auf grobem Seeschiff […]...
39. Du wacher Wald Du wacher Wald, inmitten wehen Wintern hast du ein Fruhlingsfuhlen dir erkuhnt, und leise lassest du dein Silber sintern, damit […]...
40. Was? Was bist Du mir? Was sind mir deine Finger und was deine Lippen? Was ist mir der Klang deiner Stimme? […]...