Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Gloria

Auch ich auch ich, in unseligem Drang,
Hab’ mit zuckenden Fingern, so lang, so lang,
Von verzehrendem Fieber zerspalten,
Gehascht nach des Ruhmes Lorbeergezweig,
Mit fliegendem Atem, ringerbleich,
Eine ьppige Krone zu halten!

Auch ich entrafft’ mich dem heimischen Herd
Was hat mich die Trдne der Mutter geschert,
Was Marias geschluchzte Klagen?
Es trieb mich so wild, so stьrmisch hinaus
Auf des Lebens weiЯschдumigen Wogenbraus,
Den strahlenden Ruhm zu erjagen.

Wie ward’s mir so schwьl im umzдunten Kreis
Nach Atem rang ich – aus altem Geleis
Zog’s mich in phantastischem Wahne!
Die Mutter hat mich gesegnet beim Zieh’n
Und gab mir zum Abschied den Flammenrubin
Zum schirmenden Talismane.

Ich spannte mir Flьgel zum Dдdalusflug
Nicht war mir ein dьrres Zweiglein genug
Ich jechzte nach ьpp’gem Gewinde…
Da brachten mir die Tцchter der Lust
Mit lachendem Auge, mit lockender Brust
Die sьЯe, die lustige Sьnde.

Und ich trank und ich trank und lieЯ die Spur,
Und mit heldengroЯer Siegerbravour
Bracht’ ich die Komцdie in Stanzen…
Da nahten sie alle – beдugelten links,
Beдugelten rechts die schnurrige Sphinx
Und kamen mir einen Ganzen.

Holla hoch! Das war ein lustiges Fest
Der Morgen ward mir weidlich durchnдЯt,
Und die Stirne schwamm in Wonne:
Sie trug ja nun glдnzende Lorbeerzier,
Und sie trug sie mit Wьrde, nicht bloЯ zum Plдsier
Stolz leuchtete meine Sonne.

Da kam auch fьr mich der Damaskustag
Die Binde fiel, und die brennende Schmach
Schlug zischend mir in die Seele…
O du Wahn! O du Wahn der Unsterblichkeit,
Wenn ein wetterwendisch Gesindel schreit
In hochwillkommnem Krakehle:

“Der Kerl bei Gott! ist ein Pionier
Prophet, Messias ein Wundertier
Er schreibt brillante Sachen!
Gedankentief und doch populдr
Und so bilderreich! Und so schneidig wie er
Kann keiner Verse machen!

Wie wдr’s drum, wir dдchten beizeiten schon
An ein Sдulchen, ein Denkmal, die Nation!
Nur hurtig: die Sammelliste:
Wer unterschreibt? “Na ich!” “Und auch ich!”
(Der eine: “Rein fiel ich!” bei sich
Der andere: “Wenn man nur nicht mьЯte!”) …

Da dankt’ ich dir, Krдmerbrut, fьr das Mal,
Und ich lieЯ den rauschenden Huldigungssaal.
Entweiche wahnwitz’ge Verblendung!
“Der Ruhm ist keinen Dreier wert,
Und dreimal Schmach, wer ihn begehrt
Fьr seine gцttliche Sendung!”

Ich rief’s und schritt in die Nacht hinein,
Und beim ersten, blassen Frьhrotschein
Ist mir ein Wandrer begegnet…
Der sprach: “Glьckselig bist du, Poet,
Dein wahrer Lohn, wenn im stillen Gebet
Ein getrцsteter Armer dich segnet!

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Gloria - HERMANN CONRADI