Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Die Verfluchten

Es dammert. Zum Brunnen gehn die alten Fraun.
Im Dunkel der Kastanien lacht ein Rot.
Aus einem Laden rinnt ein Duft von Brot
Und Sonnenblumen sinken ubern Zaun.

Am Flub die Schenke tont noch lau und leis.
Guitarre summt; ein Klimperklang von Geld.
Ein Heiligenschein auf jene Kleine fallt,
Die vor der Glastur wartet sanft und weib.

O! blauer Glanz, den sie in Scheiben weckt,
Umrahmt von Dornen, schwarz und starrverzuckt.
Ein krummer Schreiber lachelt wie verruckt
Ins Wasser, das ein wilder Aufruhr schreckt.

2

Am Abend saumt die Pest ihr blau Gewand
Und leise schliebt die Tur ein finstrer Gast.
Durchs Fenster sinkt des Ahorns schwarze Last;
Ein Knabe legt die Stirn in ihre Hand.

Oft sinken ihre Lider bos und schwer.
Des Kindes Hande rinnen durch ihr Haar
Und seine Tranen sturzen heib und klar
In ihre Augenhohlen schwarz und leer.

Ein Nest von scharlachfarbnen Schlangen baumt
Sich trag in ihrem aufgewuhlten Schob.
Die Arme lassen ein Erstorbenes los,
Das eines Teppichs Traurigkeit umsaumt.

3

Ins braune Gartchen tont ein Glockenspiel.
Im Dunkel der Kastanien schwebt ein Blau,
Der sube Mantel einer fremden Frau.
Resedenduft; und gluhendes Gefuhl

Des Bosen. Die feuchte Stirn beugt kalt und bleich
Sich uber Unrat, drin die Ratte wuhlt,
Vom Scharlachglanz der Sterne lau umspult;
Im Garten fallen Äpfel dumpf und weich.

Die Nacht ist schwarz. Gespenstisch blaht der Fohn
Des wandelnden Knaben weibes Schlafgewand
Und leise greift in seinen Mund die Hand
Der Toten. Sonja lachelt sanft und schon.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (3 votes, average: 1,67 out of 5)

Die Verfluchten - GEORG TRAKL