Welch’schrecklich Gelust!

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1. Aus Neujahrsgesang Wir gehn dahin und wandern Von einem Jahr zum andern Wir leben und gedeihen Vom alten bis zum neuen; Durch […]...
2. Fragst du Fragst du, wie Gott, das Wort, in einer Seele wohne, so wisse: wie das Licht der Sonnen in der Welt […]...
3. Abendempfindung Abend ist’s, die Sonne ist verschwunden, Und der Mond strahlt Silberglanz; So entfliehn des Lebens schonste Stunden, Fliehn voruber wie […]...
4. An Hygin, einen gesunden Alten Hygin, du bist von sechzig Jahren, Und nur im Krankeln unerfahren. Das Podagra, der Krampf, die Gicht Verbittern dir den […]...
5. Spruche Aus dem Nichts erwachen wir, Tauchen wundernd aus der Erde, Wie aus Moorgrund nicht’ge Blasen, Und vergehen rasch wie sie. […]...
6. Schenk auch du ein Tranchen mir Schenk auch du ein Tranchen mir Und pfluckte mir ein Veilchen auf mein Grab. Und mit deinem seelenvollen Blicke Sieh […]...
7. Der Weise Ein Narr, der ward der Frag’ nie wett, Woher er denn das Leben hatt’? Und was das Leben sei, des […]...
8. Denn, Herr, die groben Stadte sind Denn, Herr, die groben Stadte sind Verlorene und Aufgeloste; wie Flucht vor Flammen ist die grobte, – und ist kein […]...
9. Ich und du Wir traumten voneinander Und sind davon erwacht, Wir leben, um uns zu lieben, Und sinken zuruck in die Nacht. Du […]...
10. Kindheit Es ware gut viel nachzudenken, um von so Verlornem etwas auszusagen, von jenen langen Kindheits-Nachmittagen, die so nie wiederkamen – […]...
11. Harlekin Lieben, Hassen, Hoffen, Zagen, alle Lust und alle Qual, alles kann ein Herz ertragen einmal um das andere Mal. Aber […]...
12. Blutenleben Lauer Schatten. Ein bluhender Birnbaum auf altem muden Gemauer. Bronzefarbenes Moos quillt uber die Kanten und Risse. Ringsum Gras, junggrun […]...
13. Abschied vom Leben Ins halb schon tote Herz, ins alte, gruben Noch einmal Vogelsang und Sommerranken. Wie blau der Himmel; welch ein lustig […]...
14. Die Sekunde Ich meb nach der Dauer das Leben, Berechnet nach Jahren die Zeit, Ich zahle nicht Tag und nicht Stunde, Ich […]...
15. Unmut Die Hoffnung, eine arge Dirne, Verbuhlte mir den Augenblick, Bestahl mit frecher Lugenstirne Mein junges Leben um sein Gluck. Nun […]...
16. Das kranke Alter Weil Alter eine Krankheit ist, so kann man dem vergeben, Der uns den Tod hat angewunscht und nicht ein langes […]...
17. Das Buch der Bilder. Die Liebende Das ist mein Fenster. Eben bin ich so sanft erwacht. Ich dachte, ich wurde schweben. Bis wohin reicht mein Leben, […]...
18. Werte Die guten Dinge des Lebens sind alle kostenlos: die Luft, das Wasser, die Liebe. Wie machen wir das blob, das […]...
19. Eine traurige Geschichte Ein Hering liebt’ eine Auster Im kuhlen Meeresgrund; Es war sein Dichten und Trachten Ein Kub von ihren Mund. Die […]...
20. Der Prolet Was treibt dich, dieses Leben fortzufahren, Prolet in deinem schmierigen Gewand, nachdem der Wollust jugendlicher Brand erlosch nach allzu schnell […]...
21. Der Vater mit dem Kind Dem Vater liegt das Kind im Arm, Es ruht so wohl, es ruht so warm, Es lachelt sub; lieb’ Vater […]...
22. Motto Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge und keine Heimat haben in der Zeit. Und das sind Wunsche: leise Dialoge […]...
23. Leben Tod, Tod Leben Nur ein Tod ist dieses Leben, Nichts als eine Grabesbahn. Wann zu leben wir anheben, Fahen wir zu sterben an. […]...
24. Kommt einer von ferne mit einer Sprache die vielleicht die Laute verschliebt mit dem Wiehern der Stute oder dem Piepen junger Schwarzamseln […]...
25. Nachahmung der englischen Cross-Readings Gestern disputierte unter dem Vorsitz des Herrn Leibmedicus – ein Hengstfullen mit einem weiben Pless vor dem Kopf. Es wird […]...
26. Lieder von Traum und Tod – 04 – Ein Knabe der mir von Herbst und Abend sang III Ich stand im Sommer wartend – mit erbleichen Seh ich nun schon das scharlach-banner wehen Es winkt dem tanz der […]...
27. Suhne Erwachen endlich denn die Tone wieder, die mir so dumpf und schwer im Herzen schliefen? O steigt empor aus euren […]...
28. Das Dunkel griff uns um den Leib Die Nacht am Fub des Berges stand, Jed’ Blatt ward eine dunkle Hand, Der Weg uns unter den Fuben schwand. […]...
29. Alles um Liebe Vorbei! Die Stunden wandern; Ins Schattenreich entschwebt Der eine Tag zum andern… O Herz, heibt das gelebt? Noch bluht ihr, […]...
30. Abziehendes Gewitter Gegen eine dunkele, dumpf verrollende, schragschwarz abziehende Wetterwand, aus der mich noch die letzten schweren, sturzenden Schlossen treffen, plotzlich, die […]...
31. Das Rosenband Im Fruhlingsschatten fand ich Sie; Da band ich Sie mit Rosenbandern: Sie fuhlt’ es nicht, und schlummerte. Ich sah Sie […]...
32. Liebe O reiche Armuth! Gebend, seliges Empfangen! In Zagheit Muth! in Freiheit doch gefangen. In Stummheit Sprache, Schuchtern bei Tage Siegend […]...
33. Zuspruch Du rennst nach eignem Ziel und Sinn, da kommt das Leben angefahren und nimmt dich mit an Hirn und Haaren; […]...
34. Das vergnugte Leben Der Geist mub denken. Ohne Denken gleicht Der Mensch dem Öchs – und Eselein im Stalle. Sein Herz mub lieben. […]...
35. Ach, Lippen, haltet kaum Rast Es quillt aus dem Abend hervor Der Krauter und Graser Geruch, Als duften Straube verdorrt In einem uralten Buch. Beim […]...
36. Welke Rose In einem Buche blatternd, fand Ich eine Rose welk, zerdruckt, Und weib auch nicht mehr, wessen Hand Sie einst fur […]...
37. Auf grunem Rasen Fruhsonne geht im Blauen, wie eine goldene Fee, Will uber die Schultern der Baume schauen. Die Schmetterlinge jagen sich uber […]...
38. Das Ganze Im Taumel war ein Teil, ein Teil in Tranen, in manchen Stunden war ein Schein und mehr, in diesen Jahren […]...
39. Erinnerung Und du wartest, erwartest das Eine, das dein Leben unendlich vermehrt; das Machtige, Ungemeine, das Erwachen der Steine, Tiefen, dir […]...
40. Ich lieb meinen Engel lange nicht los Ich lieb meinen Engel lange nicht los, und er verarmte mir in den Armen und wurde klein, und ich wurde […]...