Українська та зарубіжна поезія

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Sternlose Nacht

Gewolk hat umgebracht
Den letzten Sternenfunken;
In rabenschwarze Nacht
Ist Fels und Tann versunken.

Ich bin ein Erlenstumpf,
Dran bleicher Moder glimmert,
Ein garend fauler Sumpf,
Wo scheu das Irrlicht flimmert.

Unheimlich dustre Welt,
Du Tummelplatz fur Toren!
Bin ganzlich unbestellt
In dich hineingeboren.

Sag an, was hast du fur
Mit deinem bangen Kinde?
Und hast du keine Tur,
Wo ich den Ausgang finde?

Gewolk hat umgebracht
Den letzten Sternenfunken;
In rabenschwarze Nacht
Ist Fels und Tann versunken.

Mein Leben schaumend rann,
Ein Sturzbach zwischen Steinen.
Was ich dabei gewann?
O bitter mocht’ ich weinen!

Einst ward ich schmuck und neu
Als Menschlein eingekleidet.
Doch alles Fleisch ist Heu,
Und horch, die Sense schneidet.

Ach wohl, die Jugend reicht
Den suben Taumelbecher.
Doch Rausch und Minne weicht,
Und Reue weckt den Zecher.

Um jeden Bissen Brot
Muss hart der Froner schanzen;
Sonst hockt die hagre Not
Auf seinem leeren Ranzen.

Mach dich nicht gar zu breit,
Du Herr im guldnen Hause!
Ohn End ist Ewigkeit,
Und schmal die letzte Klause.

Poch nicht auf Ehr und Zier!
Fortuna hat’s geliehen.
Der Hobler wird auch dir
Ein Linnenkleid anziehen,

Zum Pfuhle untern Kopf
Zwei Handvoll Spane schieben…
Nun denke nach, du Tropf,
Wie narrisch du’s getrieben!

Gewolk hat umgebracht
Den letzten Sternenfunken;
In rabenschwarze Nacht
Ist Fels und Tann versunken.

Und wie ich ratlos bang
Ins dunkle Ratsel staune,
Horch, sanfter Wiegensang,
Ein wogend Waldgeraune:

“Nur stille, Menschenkind!
Was helfen deine Sorgen?
Die Augen schliebe lind!
Derweilen wachst das Morgen.”

Die Nacht hat ihren Tau,
Auf dass der Maien bluhe,
Und aus dem Wolkengrau
Entspriebt die Purpurfruhe.

Soll nicht der Sagenstein,
Wo wuste Tannen dunkeln,
Ein Konigspalast sein
Und einst entzaubert funkeln?

Zuvor im Puppenkleid,
Will diese trube Erden
Am Glanz der Ewigkeit
Ein Himmelsfalter werden.

Und ob die Wolke hullt
Den letzten Sternenfunken,
Dein Traum wird noch erfullt:
Du schaust – von Sternen trunken.

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Sternlose Nacht - BRUNO WILLE