Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Die Bube

Graf Richard, was jagst du durch die Nacht,
als fliehst du vor deinem Gewissen?
Es war deine Pflicht, es war dein Recht!
Dein Weib beim Knecht:
das haben sie buben mussen.

Graf Richard, was stierst du so ins Feld?
die Tote liegt still auf der Bahre!
Noch stiller als damals, da sie kalt deiner Gewalt
folgte zum Traualtare! –

Und hin, dahin am Eichenhain,
herunter vom Feld, die Strabe hinein,
zuruck, zuruck zum Schlosse!
Wie schleichen die Nebel heruber vom Moor,
wie schaun aus der Waldung die Schatten hervor!
Dem Reiter wird wirr, wirr dem Rosse.

Hin, hin, vorbei mit hangendem Zaum,
voruber, voruber an Baurn und Baum,
will’s Haus denn noch immer nicht ragen?
Noch Einmal kussen, und war’s mein Tod,
die blasse – Wunde! Barmherziger Gott,
ich hab sie aus Liebe erschlagen! –

Was steht da auf aus Dunstes Wogen,
was schwebt so sanft, so bleich?
Was ist so brautlich angezogen
und breitet die Arme so weich?
Allmachtiger Vater, sie lebt! sie verzeiht!
nun bin ich erlost, nun bin ich befreit!

Was schwebt zuruck, was schwebt entgegen,
vorbei an Stamm und Stamm?
Was schwebt und winkt auf schwanken Stegen
herunter vom sichern Damm?
Halt stille doch, Liebling! ich nehm dich aufs Pferd!
ich hab dich so lange, so sehr begehrt! –

Ich will dich haben! heut wirst du Mein!
horst du? dein Gatte will ich sein!
Und gluhenden Blicks irr vorgebeugt
hetzt er und horcht er; der Rappe keucht,
die Nebel kochen im Moore.

So halt doch stille, verfluchtes Weib!
Mir, horst du, mir gehort dein Leib!
Halt! steh! sag Amen, verruckte Braut!
Halt-gurgelt’s, verrochelt’s in Schlamm undKraut;
die Nebel rollen im Rohre.

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Die Bube - RICHARD DEHMEL