Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Auch die Nachwelt

Einst wutet’ eine Pest durch Europa’s Nord,
Genant der schwarze Tod. Wenn der schwarzere,
Die sittliche, mit der ihr heimsucht,
Sich nur nicht auch zu dem Norden hinwolkt.

Geschaudert hat vor euch mich, ihr Raubenden,
Und dennoch Stolzen! die ihr die Freyheit nent,
Und Alles dann, was Menschenwohl ist,
Sturzet, zermalmt, und zu Elend umschaft!

Gezurnet hab’ ich, und der Gerechtigkeit
Zorn war es, welcher mir mit der Flamme Kraft
Das Herz durchdrang! Doch vor dem schwermuts-
Nahen Gefuhle des Grams entfloh er.

Ich will nicht wieder zurnen, nicht schaudern, will
Nicht trauren. Ruhig blicket die Kalt’ herab,
Wenn sie ihr Endurteil nun spricht. Ihr
Stolzen und Niedrigen… (Menschenfeindschaft

Bekampft’ umsonst mich! Darum sey euch allein
Mein Wort gewidmet, treffe nicht mit wer Mensch
Blieb, ob er wohl auch Frevel that) ihr
Stolzen und Raubenden, ich veracht’ euch.

Wer von den Franken, dab ich verachten mub,
Mitfuhlt, der treufelt Traurender Zahr’ herab,
Und weiht die edle mir, der leidend
Nahm von der Wahrheit Gesicht den Schleyer.

Und dieses Leiden trubet denn jetzo den,
Der einst, von heiben frohen Erwartungen
Durchdrungen, in der Fruhe Schauer,
Galliens werdenden Tag begrubte.

Gedrangte Scharen sprechen mit mir mein Wort
Von euch, entstirnte Freyheitsvertilger, aus!
Des Enkels Sohn, und dieses Ursohn
Hallet es wieder. Auch er verachtet.

Wahnt nicht, er lass’ es je der Vergessenheit.
Denn drohte die; er grub’ es in Marmor ein,
Grub’s ein in Erzt! Doch was bedarf er
Felsen? was Erzt? Er bewahrt’s im Herzen!

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Auch die Nachwelt - FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK