Українська та зарубіжна поезія

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Im Hochland fiel der erste Schub

Im Hochland fiel der erste Schub –
Im Hochland wider die Pfaffen!
Da kam, die fallen wird und mub,
Ja, die Lawine kam in Schub –
Drei Lander in den Waffen!
Schon kann die Schweiz vom Siegen ruhn:
Das Urgebirg und die Nagelfluhn
Zittern vor Lust bis zum Kerne!

Drauf ging der Tanz in Welschland los –
Die Scyllen und Charybden,
Vesuv und Ätna brachen los:
Ausbruch auf Ausbruch, Stob auf Stob!
– “Sehr bedenklich, Euer Liebden!”
Also schallt’s von Berlin nach Wien,
Und von Wien zuruck wieder nach Berlin –
Sogar den Nickel graut es!

Und nun ist denn auch abermals
Das Pflaster aufgerissen,
Auf dem die Freiheit, nackten Stahls,
Aus der lumpigen Pracht des Konigssaals
Zwei Konige schon geschmissen;
Einen von ihnen gar gekopft –
Und drauf du lang genug geschropft
Dein Volk, o Julikonig!

An ruckt die Linie: Schub auf Schub!
Und immer frisch geladen!
Doch dies ist ein Volk wie aus Eisengub,
Stulpen Karren um und Omnibus –
Das sind die Barrikaden!
Stolze opferfrohe Reihn,
Singen sie, in der Hand den Stein:
“Mourir pour la patrie!”

Die Kugel pfeift, der Kiesel fliegt,
In Luften wallt die Fahne!
Ein General am Boden liegt –
Ça ira, ça ira, die Bluse siegt,
O Vorstadt St. Antoine!
Massen auf Massen! Keiner wankt –
Schon hat der Guizot abgedankt,
Bleich, zitternd mit den Lippen.

“Vive la Reforme! Le Système à bas!”
O treffliche Gesellen!
Der Birne Schutteltag ist da!
Die halbe Linie, ça ira!
Und Amiens sind Rebellen!
Keine neue Kriegsmacht naht:
Das Volk zerstorte Schien’ und Draht –
Bahnzug und Telegraphen!

Was weiter wird: – noch harren wir!
Doch wird’s die Freiheit werden!
Die Freiheit dort, die Freiheit hier,
Die Freiheit jetzt und fur und fur,
Die Freiheit rings auf Erden!
Im Hochland fiel der erste Schub,
Und die da niederdonnern mub,
Die Lawine kam ins Rollen!

Sie rollt – sie springt – o Lombardei,
Bald fuhlst auch du ihr Walzen!
Ungarn und Polen macht sie frei,
Durch Deutschland drohnen wird ihr Schrei,
Und kein Bannstrahl kann sie schmelzen!
Einzig in der Freiheit Wehn
Mild und leis wird sie zergehn,
Des alten Zorns Lawine!

Ja, fest am Zorne halten wir,
Fest bis zu jener Fruhe!
Die Trane springt ins Auge mir,
In meinem Herzen singt’s: “Mourir,
Mourir pour la patrie!”
Gluck auf, das ist ein glorreich Jahr,
Das ist ein stolzer Februar –
“Allons enfants” – “Mourir, mourir,
Mourir pour la patrie!”

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Im Hochland fiel der erste Schub - FERDINAND FREILIGRATH